Unitymedia Kabel BW: Glasfaserausbau oft nicht nötig

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Während die Deutsche Telekom ihr Glasfaserkabel als Infrastruktur der Zukunft für Breitband-Internetanschlüsse anpreist, halten die großen Kabelnetzbetreiber den Ausbau vielerorts für Überflüssig und preisen stattdessen ihr TV-Kabelnetz an. Gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de sprach Unitymedia-Kabel-BW-Unternehmenssprecher Johannes Fuxjäger über die Leistungsfähigkeit des Kabels.

Herr Fuxjäger, Unitymedia Kabel BW setzt bei seinen Breitband-Internet-Angeboten auf eine Mischung aus Glasfaser und TV-Kabel. Wie stehen Sie zu der Aussage von Kabel Deutschland-Chef von Hammerstein, dass die TV-Kabel in vielen Gegenden ausreichend seien um die benötigten Kapazitäten für Breitband-Anschlüsse in den Haushalten bereitzustellen?
 
Johannes Fuxjäger: Wir können die Aussage von Herrn von Hammerstein nur bestätigen: der Kabelanschluss bietet einen sehr leistungsstarken und zukunftsfähigen Internetzugang mit weit höheren Geschwindigkeiten als dies über den herkömmlichen DSL- oder VDSL-Anschluss möglich ist. Mit bis zu 150 Mbit/s können Kunden von Unitymedia KabelBW im Internet surfen – und das bis tief in den ländlichen Raum. Dabei ist die Leistungsgrenze noch lange nicht erreicht: im Rahmen der ANGA Cable haben wir einen Anschluss mit 1,5 Gigabit/s im Download getestet – inklusive Telefonie und der Übertragung der kompletten Digital TV Inhalte.

Welche Zukunft sehen Sie langfristig für Koaxialkabel als Zubringer für Breitband-Internet?
 
Fuxjäger: Mit den hohen Übertragungsgeschwindigkeiten übererfüllen wir bereits heute die Ziele der Breitbandstrategie der Bundesregierung für 2014: in den von Unitymedia KabelBW versorgten Regionen haben etwa 75 Prozent der Haushalte Zugang zu dem aufgerüsteten Kabelnetz und können so mit der doppelten oder sogar dreifachen Geschwindigkeit im Internet surfen wie in der Breitbandstrategie der Bunderegierung gefordert. Mit dem jetzigen Stand der Technik sind problemlos Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 400 Mbit/s im Download möglich. Durch die Bündelung von Kanälen mit dem Übertragungsstandard DOCSIS 3.0 und späteren Nachfolgestandards sind wir in der Lage, bedarfsgerecht die Geschwindigkeit zu erhöhen.
 
Zudem rücken wir bereits heute im Rahmen von so genannten Clustersplits mit der Glasfaser immer näher an die Haushalte. Und das viel kostengünstiger als der Netzausbau der Wettbewerber, weil keine Straßen oder Gehwege aufgerissen werden müssen. Wer also heute auf den Kabelanschluss setzt, wird auch in Zukunft einen leistungsfähigen Breitbandanschluss nutzen können.
 
 
Glauben Sie, dass sich diese Art der Zulieferung auch längerfristig mit den Fibre-to-Home-Lösungen der Telekommunikationsanbieter messen kann?
 
Fuxjäger: Unitymedia KabelBW verfügt über eines der modernsten auf Glasfaser basierenden Hybridnetze in Europa – ein großer Teil dieses Netzes besteht bereits aus Glasfaser. Die Kombination aus Glasfaser und den extrem leistungsfähigen Koaxialkabeln ermöglicht sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeiten, die bereits heute weit über dem Bedarf unserer Kunden liegen. Da wir den Glasfaseranteil unseres Netzes kontinuierlich und bedarfsgerecht ausbauen, können wir unseren Kunden auch in Zukunft leistungsfähige Breitbandanschlüsse bieten und zwar zu sehr attraktiven Konditionen. In einigen Projekten wurden Gebäude sogar direkt mit Glasfaser angebunden, sprich ein Fibre-to-the-Building-Anschluss realisiert. Das technisch überlegene Kabelnetz ermöglicht uns also große Spielräume.
 
 
In welchen Fällen machen Fibre-to-the-Home-Lösungen Ihrer Meinung nach Sinn?
 
Fuxjäger: Insbesondere mittelgroße und große Unternehmen interessieren sich für Fibre-to-the-Home-Anbindungen. Denn hier entstehen Datenvolumen und sind Anwendungen im Einsatz, die in Privathaushalte in der Regel nicht vorkommen. Wir entscheiden im Geschäftskundenbereich gemeinsame mit dem Großkunden, welche Lösungen Sinn machen. Zahlreiche erfolgreiche Projekte zeigen, dass Fibre-to-the-Home auch über Unitymedia KabelBW problemlos möglich ist. Darüber hinaus prüfen wir bei der Neuverkabelung bisher unzureichend versorgter Gebiete, ob nicht gleich ein Glasfasernetz bis ins Gebäude  oder in die Wohnung die sinnvollere Lösung ist. Auch diese Varianten bietet Unitymedia KabelBW an.
 
 
Was müsste Ihrer Meinung nach getan werden, um das TV-Kabel als Infrastruktur für Breitband-Internet bei den Städten und Kommunen populärer zu machen? Haben Politik und Verwaltung Ihrer Meinung nach einen gewissen Tunnelblick, was die Fixierung auf Glasfaser anbelangt?
 
Fuxjäger: Privat- und Geschäftskunden, insbesondere in ländlichen Regionen, interessieren sich in erster Linie für die Internetgeschwindigkeit, die Produktvielfalt und Zukunftssicherheit der Breitbandanbindung – also das, was am Kabelende rauskommt. In diesen Fällen können wir die Wünsche in der Regel mehr als erfüllen. Diese Sichtweise würden wir uns auch bei manchen Vertretern der Kommunen und Gemeinden wünschen.
 
Hier herrscht manchmal jedoch die Meinung vor, dass bereits heute jede Wohnung über einen Glasfaseranschluss im Wohnzimmer verfügen muss, um langfristig mit ausreichend Bandbreite versorgt zu sein. In einigen Fällen wissen Entscheider sogar einfach nicht, dass Breitbandangebote über Kabel verfügbar sind, und planen die Überbauung des bereits vorhandenen leistungsfähigen Kabelnetzes – was meist mit hohen Kosten und großem baulichem Aufwand einhergeht.
 
 
Vielen Dank für das Gespräch![ps]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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33 Kommentare im Forum
  1. AW: Unitymedia Kabel BW: Glasfaserausbau oft nicht nötig So kennen wir den Saftladen. Milliarden von den Zwangskunden abmelken und keinen Cent für den Ausbau. Heuschrecke, Olé!
  2. AW: Unitymedia Kabel BW: Glasfaserausbau oft nicht nötig ... vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du den Artikel auch mal lesen würdest, bevor du ihn kommentierst. Aus dem Artikel geht eindeutig hervor, dass weiter ausgebaut wird. Auch ist in dem Artikel zu lesen, dass Fiber-to-the-Home von Unitymedia Kabel BW auch angeboten wird. BTW: du wirfst weiterhin mit Begriffen um dich, die du nicht kennst bzw. kennen willst. Hier zeigst du wieder einmal mehr deine Lernresistenz ...
  3. AW: Unitymedia Kabel BW: Glasfaserausbau oft nicht nötig Ich hoffe die merken auch wie viel Bandbreite der analoge Müll braucht.
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