Primacom hat dem Konkurrenten Unitymedia seinen Chief Operating Officer Joachim Grendel abgeworben. Der 46-Jährige wechselt bereits am 11. Juli als Sprecher der Geschäftsführung zum kleineren Kabelnetzbetreiber.
Primacom habe Grendel auf Grund seines nachweislichen Erfolges im Kabelgeschäft sowie seiner herausragenden Führungsqualität und Persönlichkeit einstimmig ausgewählt, bestätigte Wolf Waschkuhn, Sprecher der Primacom-Muttergesellschaft Medfort, die Personalie am Donnerstag. Grendel wird ebenfalls in die Geschäftsführung von Medfort berufen.
Nachdem das Unternehmen Anfang 2011 die bilanzielle Restrukturierung der Gruppe erfolgreich abgeschlossen haben, „wurde es vordringliche Aufgabe, einen zupackenden Unternehmenslenker zu finden, der die Neuausrichtung der Primacom entscheidend voranbringen kann“, erklärte Waschkuhn. Medfort hatte in den vergangenen Wochen die Primacom-Führung völlig neu aufgestellt. Zuletzt war Geschäftsführer Hans Peter Leuble still und heimlich ausgewechselt worden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Grendel habe seine operative Umsetzungsstärke, sein strategisches Denken und seine starke Kundenorientierung sowohl bei Unitymedia als auch bei Boston Consulting Group unter Beweis gestellt, lobte Waschkuhn die Neuverpflichtung. Seine Berufung verstärke die bisherige Geschäftsleitung und solle dazu beitragen, die Primacom als führenden Anbieter von Internet, Fernsehen und Telefon vor allem im Osten Deutschlands zu etablieren.
„Ich freue mich außerordentlich auf die neue Herausforderung“, sagte Grendel zu seiner Berufung. Primacom sei ein etablierter Anbieter auf dem deutschen Kabelnetzmarkt. Gemeinsam wolle man das Unternehmen nach turbulenten Jahren wieder fest als Branchenführer etablieren. Grendel war vor seiner Arbeit bei Unitymedia als Partner der Boston Consulting Group für die strategische Beratung von großen Technologie-, Medien- und Telekommunikationsunternehmen in Osteuropa und Russland verantwortlich.
Primacom ist seit 1998 als Kabelnetzbetreiber im Multimedia- und Telekommunikationsmarkt aktiv und verweist aktuell auf rund eine Million angeschlossene Haushalte in Deutschland. Das Unternehmen ist vor allem in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in westdeutschen Schwerpunktregionen präsent. [frt]
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