Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia will künftig in der ersten Reihe der bundesweiten Internet-Anbieter mitspielen. Geschäftsführer Lutz Schüler plant dafür neben einer Ausweitung der Vertriebsstruktur auch eine Stärkung der eigenen Marke.
Das Problem sei, dass bislang nur zwei von zehn Befragten an Kabelanbieter denken, wenn es um schnelle Internetzugänge gehe, sagte Schüler der „Financial Times Deutschland“ (Montagsausgabe). Tatsächlich stehe man mit seinen Breitband-Produkten aber in direktem Wettbewerb mit etablierten Platzhirschen wie der Deutschen Telekom oder Vodafone.
Das Internetgeschäft spiele eine zentraler Rolle in der künftigen Wachstumsstrategie von Unitymedia, betonte Schüler. Da sei „über die kommenden Jahre noch viel Musik drin“. Mit schnellen Leitungen zu günstigen Preisen könne man Kunden mittelfristig auch für Triple-Play-Angebote, die Internet, Fernsehen und Telefonie bündeln, begeistern und so den durchschnittlichen Monatsumsatz in die Höhe treiben.
Schüler setzt unter anderem auf Unitymedia-eigene Shops, um entsprechende Angebote populärer zu machen. „Wir benötigen mehr Läden“, sagte der seit Jahresbeginn amtierende Kabelnetz-Chef der Zeitung. Außerdem sollen ein neuer Markenauftritt und eine stärkere Online-Präsenz die Aufmerksamkeit verstärken. Denkbar sei dabei auch eine eigene Internet-Marke, spekulierte die „Financial Times Deutschland“. Schüler habe sich zu Details jedoch nicht äußern wollen.
Im laufenden Jahr rechnet Schüler nach eigenen Angaben noch nicht mit einem Wachstumsschub. Die Umsätze würden voraussichtlich nur leicht über dem Vorjahreswert liegen, im kommenden Jahr sollen die zusätzlichen Maßnahmen dann Früchte tragen. 2010 hatte Unitymedia den Konzernumsatz um sechs Prozent auf 935 Millionen Euro steigern können. [ar]
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