Im Streit um die Vectoring-Pläne der Telekom meldet sich nun auch Kabel Deutschland zu Wort. Während sich die Leiterin der Medienregulierung Annette Schumacher bei den Kritikern einreiht und Vectoring als Mogelpackung bezeichnet, bleibt Konzernchef Manuel Cubero gelassen.
Seit die Deutsche Telekom ihre Vorstellungen zur Bereitstellung von schnellem Internet per Vectoring bekannt gegeben hat, reißt der Strom der Kritiker nicht ab. Auch Kabel Deutschland äußerte sich im Rahmen der Anga Com kritisch zur Netzaufrüstung der Telekom.
„Wir sind gegen die Förderfähigkeit von Vectoring. Vectoring ist nur ein Zwischenschritt und seine Förderung verhindert, dass öffentliche Mittel unmittelbar in den Ausbau nachhaltiger und zukunftssicherer Infrastrukturen wie FTTB/H fließen“, erklärte Annette Schumacher, Leiterin der Medienregulierung bei Kabel Deutschland. Des Weiteren bezeichnete sie das Verfahren als Mogelpackung, da es dem wachsenenden Breitbandbedarf auf lange Sicht nicht decken könne und somit zusätzliche Kosten entstehen werden.
Beim Vectoring nutzt die Telekom bereits vorhandene Kupferleitungen, um so bis zu 100 MBit/s an die Haushalte zu bringen und steht damit in direkter Konkurrenz zu den Glasfaseranbietern. Eine weitere Geschwindigkeitssteigerung soll ab 2018 mit der neuen Technologie Supervectoring möglich sein.
Manuel Cubero blicktgelassen auf die Bestrebungen der Telekom. Der Chef von Kabel Deutschland erklärte am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Reuters“, dass man mit der seit November 2014 laufenden Aufrüstung des Breitbandnetzes auf 200 MBit/s schon jetzt eine höhere Geschwindigkeit anbieten könne. Auch würden die Kosten durch den Ausbau nicht steigen. Zukünftig will sein Unternehmen sogar Datenraten bis zu 800 MBit/s anbieten können. [buhl]
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