Der spanische Telekommunikationsanbieter Telefonica verkauft seine Glasfasernetze in Hamburg an Versatel. Telefonica darf im Gegenzug die gesamte Netzinfrastruktur von Versatel für seine Festnetz-gebundenen Dienste nutzen.
Während sich Vodafone mit der Übernahme von Kabel Deutschland ein riesiges Festnetz gesichert hat, plant der Konkurrent Telefonica den Verkauf eines Teils seiner Netze. Wie am Montag (21. Oktober) mitgeteilt wurde, soll das Hamburger Glasfasernetz von Telefonica an den Telekommunikationsanbieter Versatel verkauft werden. In der zweitgrößten Stadt Deutschlands verfügt der spanische Konzern über ein sehr dichtes Glasfasernetz mit etwa 93 000 Faserkilometern und dementsprechenden 1000 Kabelkilometern.
Beim Aufbau der Infrastruktur wolle man sich bei Telefonica, das in Deutschland vor allem über seine Tochter O2 bekannt ist, vor allem auf den Mobilfunkbereich konzentrieren, während der Festnetzsektor quasi ausgegliedert wird. Damit wollen sich die Spanier jedoch keineswegs aus dem lukrativen Geschäftsfeld mit Festnetzanschlüssen zurückziehen. Denn wie das Unternehmen mitteilte, wird Telefonica künftig die Glasfaserleitungen von Versatel für seine Festnetz-gebundenen Dienste nutzen. Dabei baut der Anbieter seine Reichweite sogar noch aus, denn laut Vertrag darf Telefonica künftig die gesamte Netzinfrastruktur von Versatel nutzen.
„Der Ausbau der bestehenden Kooperation ermöglicht es Telefonica, langfristig und flexibel im gesamten Glasfasernetz der Versatel UMTS- und LTE-Mobilfunkstationen mit Glasfaser anzubinden, um den Geschäfts- und Privatkunden von Telefonica eine hervorragende mobile Datennutzung bereitzustellen“, so Telefonica-CEO René Schuster. Für welche Summe die Netze an Versatel verkauft werden, ist nicht bekannt. Der Verkauf soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein und geschieht vorbehaltlich einer Zustimmung durch das Bundeskartellamt.
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