Über das Vorhaben von Kabel Deutschland, den überschuldeten Anbieter Tele Columbus zu übernehmen, zerbricht sich nicht nur die Konkurrenz Kopf. Auch viele Wohnungsunternehmen befürchten nach der Übernahmesteigende Kabelentgelte.
Die geplante Übernahme von Tele Columbus (TC) durch Kabel Deutschland (KD) treibt der Wohnungswirtschaft die Sorgenfalten auf die Stirn. Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), spricht gegenüber dem DF-Schwesternmagazin DIGITAL INSIDER von einer massiven Beeinträchtigung des Gestattungswettbewerbs in den Regionen, in denen KD und TC aktiv sind.
Das ist insbesondere im Osten der Republik der Fall. „Viele Wohnungsunternehmen befürchten schon jetzt, dass die Finanzierung der Übernahme nicht ohne Auswirkungen auf die Kabelentgelte bleiben wird“, sorgt sich Gedaschko um steigende finanzielle Belastungen für die Wohnungsgesellschaften.
Aus Sicht des GdW-Präsidenten wiegt die TC-Übernahme wettbewerblich noch schwerer als die Fusion zwischen Kabel BW und Unitymedia. „Sollte das Bundeskartellamt dennoch die Übernahme freigeben, wäre dies aus unserer Sicht ohne massive Auflagen nicht denkbar“, so Gedaschko. Bereits im März kritisierte er im Interview mit DIGITAL INSIDER die Auflagen, die Kabel BW und Unitymedia erfüllen müssen, als unzureichend. So fordert der GdW zusammen mit dem Deutschen Mieterbund und dem Verbraucherzentrale Bundesverband beispielsweise die unverschlüsselte Verbreitung privater, werbefinanzierter HDTV-Sender. [mh]
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