Nachdem die Kartellwächter Bedenken hinsichtlich der geplanten Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland angemeldet hatten, arbeitet die KDG nun eifrig daran, diese zu zerstreuen – und damit könnte sich auch die Entscheidung der Behörde verzögern.
Eigentlich wollten die Kartellwächter am 16. Januar ihre Entscheidung hinsichtlich der geplanten Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland bekannt geben. Nun könnte sich das Verfahren aber noch einmal in die Länge ziehen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag berichtete. Denn die KDG arbeitet laut einem Unternehmenssprecher derzeit an mehreren Vorschlägen, mit denen man die von der Behörde angemeldeten Bedenken zu zerstreuen hofft, um das lang ersehnte Okay für die Fusion zu bekommen. „Diese Zusagen könnten Gegenstand weiterer Gespräche sein und somit das Fusionskontrollverfahren in den Februar 2013 verlängern“, so der Sprecher.
Laut Bundeskartellamt ist ein solcher Schritt durchaus üblich. Sollten die Zusagen des Kabelnetzbetreibers Zusagen enthalten, die bisher nicht Teil des Verfahrens waren, so müssten diese ebenfalls geprüft und die Frist für eine Entscheidung verlängert werden. Ob es tatsächlich einer Verschiebung kommt, ist allerdings noch offen, da Kabel Deutschland bisher nur angekündigt hat, Vorschläge zu machen, deren Inhalt aber noch nicht mitgeteilt hat.
Bereits im März 2012 war bekannt geworden, dass Kabel Deutschland Interesse daran habe, den kleinen Konkurrenten zu schlucken und damit seine Marktposition weiter auszubauen. Nachdem das Unternehmen im Mai schließlich selbst angekündigt hatte, die 600 Millionen Euro Kaufpreisinvestieren zu wollen, meldete die KDG Ende August die geplante Übernahme schließlich beim Bundeskartellamt an. Seitdem läuft das Verfahren. [fm]
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