Der Schweizer Telekommunikations-Riese Swisscom hat das Interesse seiner Landsleute am Fernsehempfang via Internet wecken können. Die Zahl der Anschlüsse für die IPTV-Plattform Swisscom TV kletterte im vergangenen Jahr um 44 Prozent. Die Gesamtentwicklung des Unternehmens ist weniger erfreulich.
Insgesamt hätten zum Stichtag 31. Dezember 2011 608 000 Haushalte das IP-basierte Fernsehangebot genutzt. Zum Ende des Vorjahres waren es lediglich 421 000 gewesen. Deutlich geringer fielen die Zuwächse im klassischen Breitbandgeschäft aus, wo die Zahl der Anschlüsse um 4,9 Prozent auf 1,661 Millionen kletterte. Immerhin: Bereits über 600 000 Kunden nutzen Triple-Play-Angebote wie Vivo Casa, die einen Festnetzanschluss mit Telefonie, Internet und TV umfassen. Beim Mobilfunk lag die Zuwachsquote mit 3,8 Prozent (5,828 auf 6,049 Millionen) noch etwas geringer.
Bei den wesentlichen Unternehmenskennzahlen musste das Unternehmen laut einer am Mittwochmorgen in Bern vorgelegten Bilanz deutliche Einbrüche hinnehmen. Der Nettoumsatz bröckelte um 4,3 Prozent auf 11,988 Milliarden Schweizer Franken (9,92 Milliarden Euro). Der Gewinn vor Steuern blieb mit 4,584 Milliarden ebenfalls leicht hinter Vorjahresniveau (4,599 Milliarden) zurück. Der Reingewinn reduzierte sich aufgrund von Wertberichtigungen bei der italienischen Tochter Fastweb um 61,2 Prozent auf 694 Millionen Franken. Ende 2010 waren es noch 1,788 Milliarden Franken gewesen.
Das Unternehmen nannte Preiserosion aufgrund von deutlich gesenkten Preisen für Datenroaming im Mobilfunk-Sektor und Währungseffekte als Hauptgründe für den reduzierten Umsatz. Im laufenden Jahr will die Swisscom bis zu 2,2 Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Netze investieren, um seine führende Marktposition zu festigen und den Qualitätsanspruch der Kunden zu erfüllen. Mittelfristig wolle man 30 Prozent der Schweizer Wohnungen und Geschäfte direkt mit Glasfaser erschließen. [ar]
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