Die Verbreitung analoger Fernsehprogramme wird jetzt auch von der norddeutschen Kabelgesellschaft wilhelm.tel in ihrem Kabelnetz eingestellt. Welche Stadt macht den Anfang?
Den Vorreiter für die Analogabschaltung bei wilhelm.tel macht Norderstedt. Die Umstellung auf eine rein digitale TV-Versorgung findet hier in der Zeit vom 15. Januar bis 25. März statt. Zwei Wochen vor dem genauen Umstellungstermin will das Unternehmen in einem Schreiben an die betroffenen Haushalte den genauen Termin bekannt geben.
Theo Weirich, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei wilhelm.te, erklärt, was sich für die Kunden ändert: „Rund 300 neue Sender – egal, ob SD, HD oder Ultra HD – kann das Netz so aufnehmen. Möglichst viele dieser Sender sollen freie Programminhalte beinhalten. Denn die Bereitschaft, für Programmfernsehen in HD- statt SD-Qualität Geld auszugeben, scheint gering“.
Moderne Fernseher haben meist bereits einen DVB-C-Tuner für digitales Kabelfernsehen eingebaut, ältere Modelle lassen sich per Digitalreceiver nachrüsten.
„Viele Kunden wissen nicht, ob sie analoge oder digitale Sender schauen. Und wir wissen es auch nicht“, sagte Nicolas Fahl, Projektleiter Kabel 4.0 bei wilhelm.tel. „Und so kamen wir auf die Idee, einen Testtag durchzuführen. Am 28. November 2017 im Zeitraum vom 08.55 bis 19.55 Uhr versehen wir alle analogen Sender pro Stunde fünf Minuten lang mit einem Lauftext. Wer die Informationen per Lauftext sieht, der ist von der Analogabschaltung betroffen. Alle anderen können weitermachen wie bisher“, erklärte Fahl.
Wilhelm.tel versorgt über sein Glasfasernetz Norderstedt und das schleswig-holsteinische Umland mit TV, Internet und Telefonie. Die weiteren Versorgungsgebiete, die nach Norderstedt folgen, sollen unter Berücksichtigung der dortigen Erfahrungen später umgestellt werden. [PMa]
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