Sky verzeichnet 2011 höchsten Kundenzuwachs der Geschichte

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Der Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland hat Jahr 2011 mit dem höchsten Nettokundenzuwachs seiner Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Zum Stichtag 31. Dezember 2011 nutzten 3,012 Millionen Abonnenten die Dienste des Bezahlanbieters – 359 000 mehr als noch im Januar. Das Erreichen der Gewinnzone rückt näher, Sky will aber noch einmal rund 300 Millionen Euro frisches Kapital einsammeln.

Damit konnte der Anbieter laut einer am Donnerstag in Unterföhring vorgelegten Bilanz die Kennzahl nahezu verdoppeln. 2010 hatten im Laufe des Jahres netto 183 000 Kunden den Weg zum Bezahlfernseh-Primus gefunden. Brutto gewann Sky 2011 sogar 671 000 Kunden. Das entspricht einem Anstieg um 12 Prozent. Auch bei der Kundenbindung machte das Unternehmen massive Fortschritte und schraubte seine rollierende 12-Monats-Kündigungsquote von 16,2 auf 11,0 Prozent zurück. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) stieg um 1,77 auf 30,46 Euro (2010: 28,68 Euro).

Gefragt waren auch die hochauflösenden Kanäle außerhalb des Basispakets „Sky Welt“, die fast eine Million Kunden nutzen. Die Zahl der sogenannten Premium-HD-Kunden stieg um über 60 Prozent auf 974 000 (2010: 593 000). Damit zahlen insgesamt 32 Prozent aller Abonnenten für Sky Movies HD, Sky Sport HD und Co.
 
Der digitale Videorekorder Sky+ konnte aufgrund aggressiver Vermarktung seine Installationsbasis gegenüber Ende 2010 von 39 000 auf 411 000 Geräte mehr als verzehnfachen. Das im April 2011 eingeführte mobile Angebot Sky Go habe in den neun Monaten nach Start insgesamt 594 000 Kunden erreicht. Allein im vierten Quartal seien mehr als vier Millionen Zugriffe auf die Inhalte gemessen worden.
 
Die Einnahmen von Sky stiegen 2011 um 17 Prozent auf 1,139 Milliarden (2010: 977 Millionen) Euro. Unter dem Strich verblieb weiterhin ein Minus von 155 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahr ist der Trend hin zur schwarzen Null allerdings deutlich ablesbar. 2010 war noch ein Fehlbetrag von 269 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in den Kassen verblieben.

Als Highlights in der Unternehmensentwicklung des vergangenen Jahres verwies Sky Deutschland auf die im vierten Quartal erstmals überschrittene Grenze von zehn Millionen unterschiedlichen Zuschauern innerhalb eines Monats und den erfolgreichen Start des 24-Stunden-Nachrichtenkanals Sky Sport News HD, den allein im ersten Sendemonat mehr als 1,3 Millionen Interessenten einschalteten.
 
Zudem hätten sich 40 Prozent der Neukunden im letzten Drei-Monats-Abschnitt des Jahres aufgrund von Empfehlungen von Bestandskunden für Sky entschieden. Die Zahl der über die Sky-Plattform empfangbaren hochauflösenden Sender will das Unternehmen nach eigener Darstellung im laufenden Jahr von 42 auf bis zu 60 steigern. In dieser Zahl sind unter anderem die 10 ab 1. April aufgeschalteten neuen HD-Ableger von ARD und ZDF berücksichtigt. 
 
Sky-CEO Brian Sullivan sagte bei Vorlage der Bilanzzahlen, Sky habe „eine Reihe von wichtigen Meilensteinen erreicht, die unser Unternehmen in eine profitable Zukunft führen werden“. Die vorgelegten Zahlen dokumentierten die bisher beste Unternehmensperformance überhaupt. Auch vor dem Hintergrund der unsicheren Wirtschaftslage habe man eine klare Wachstumsvision vor Augen: „Wir wollen neue Kunden gewinnen, indem wir großartigen Mehrwert durch qualitativ hochwertige Inhalte, führende Innovationen und verbesserten Kundenservice liefern“.

Kapitalnachschuss von mindestens 300 Millionen Euro im Jahresverlauf

Um das angestrebte Wachstum zu sichern, will Sky im laufenden Jahr weitere Finanzmittel in Höhe von mindestens 300 Millionen Euro akquirieren. Bis Ende März 2012 soll eine erste Tranche von 100 Millionen Euro durch Maßnahmen wie Bezugsrechtsangebot, Privatplatzierung oder Gesellschafterdarlehen fließen. Die verbleibenden Erlöse bis zu einer Gesamthöhe von mindestens 300 Millionen Euro würden dann bis Ende September auf gleicher Grundlage eingesammelt. 
Hier sei auch die Platzierung einer Wandelanleihe eine denkbare Option, hieß es. Die News Corporation von Hauptgesellschafter Rupert Murdoch habe sich bereit erklärt, diese Finanzierungsmaßnahmen abzusichern, hieß es. Dabei werde das Konstrukt so ausgelegt, dass der Anteil von News Corp an Sky Deutschland das aktuelle Niveau von 49,9 Prozent nicht überschreite – „es sei denn, die News Corporation entscheidet sich dafür“. Eine Mehrheitsübernahme wird damit nicht gänzlich ausgeschlossen.
Zudem soll das Kreditbankenkonsortium „gebeten werden“, auf die Pflicht zur Tilgung der Bankkredite aus den Erlösen der geplanten Finanzierungsmaßnahmen zu verzichten. „Die heute bekannt gegebenen Finanzierungsmaßnahmen unterstützen uns bei dem Vorhaben, unseren Kunden auch in Zukunft ein attraktives Angebot zu liefern und Werte für unsere Aktionäre zu schaffen“, begründete Sky-Vorstandschef Sullivan die Maßnahme. 
Die beiden größten Kreditgeber von Sky Deutschland hätten der Verzichtserklärung und den entsprechenden Änderungen an den Kreditvereinbarungen bereits zugestimmt. Die formale Zustimmung aller Darlehensgeber erwarte man in den nächsten Wochen.
 
Update 10.54 Uhr: Angaben zur Nutzung von Sky Go präzisiert

[ar]

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150 Kommentare im Forum
  1. AW: Sky verzeichnet 2011 höchsten Kundenzuwachs der Geschichte KE mit 300 Millionen Euro. Aber gut, bei der Kälte draußen muss ordentlich geheizt werden, auch in Unterföhring.
  2. AW: Sky verzeichnet 2011 höchsten Kundenzuwachs der Geschichte 3 Millionen Kunden, angeblich Break Even wie es immer hieß, stattdessen werden weitere 300 Millionen Euro gebraucht. Klasse. Ich bin begeistert, weiter so Sky.
  3. AW: Sky verzeichnet 2011 höchsten Kundenzuwachs der Geschichte Aber der Großteil der Neukunden wurde doch mit Rabatten gewonnen,da verschiebt sich der Break eben.
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