Der Kabelnetzverbund Quickline leitet ab dem 1. September das digitale Signal von 230 TV- und Radiosendern unverschlüsselt über das Kabelnetz. Dann werden über 200 000 Quickline-Kunden keine Set-Top-Boxen mehr brauchen.
Der Verbund von 13 unabhängigen Kabelnetzbetreibern sowie dem Bieler Provider Finecom begründete die Entscheidung mit der technologischen Entwicklung bei den TV-Geräten. Fernseher der neusten Generation hätten die Set-Top-Box-Funktion bereits eingebaut. Somit brauchen 200 000 Haushalte in den Kantonen Bern, Solothurn und Wallis keine spezielle Empfangsbox mehr.
Die durch den Kabelnetzverbund aufbereitete digitale Senderpalette kannmit jedem TV-Gerät mit integriertem Empfänger für Digital VideoBroadcast (DVB-C) und einem Kabelnetzzugang eines Quickline-Partnersempfangen werden. Unterstützt das vorhandene Fernsehgerät dieÜbertragungstechnologie nicht, kann eine frei wählbare Set-Top-Box imHandel oder beim Kabelnetzverbund bezogen werden.
Wer ein Fernsehprogramm aufnehmen will, ist aber weiterhin auf eineSet-Top-Box angewiesen. In der Schweiz empfangen nach neuesten Zahlenvon Swisscable, dem Verband der Kabel-TV-Unternehmen, rund 680 000Haushalte digitales Fernsehen. Jeder fünfte von ihnen empfängt dasTV-Programm unverschlüsselt.
Mit der Aufhebung der Grundverschlüsselung entspricht Quickline vorab inTeilen einer jahrelangen Forderung der obersten Konsumentenschützerinund jetzigen Bundesratskandidatin Simonetta Sommaruga. Sie forderte dieAufhebung der Verschlüsselung von digitalen Fernsehprogrammen und dieAufhebung des bisherigen Kaufzwang von Empfangsboxen einzelnerKabelnetzfirma. [mw]
Bildquelle:
- Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com