Der Schweizer Branchenverband Swisscable sieht das Kabel beim digitalen TV-Empfang auf dem Vormarsch. Die Quote der Haushalte, die über ihren Kabelanschluss der analogen Nutzung den Rücken kehren, kletterte landesweit binnen Jahresfrist von 27 auf 37 Prozent.
Während die Gesamtzahl der Kabel-TV-Haushalte in der Schweiz zum Stichtag 31. Dezember 2011 gegenüber dem Vorjahreswert von 2,843 auf 2,809 Millionen schrumpfte, entschlossen sich zeitgleich fast 280 000 Familien neu für die Möglichkeiten des digitalen Kabel-TV-Empfangs. Der Anteil stieg von 771 400 auf 1,051 Millionen. Auch Internet und Telefonie über Breitbandkabel verzeichneten mit Zuwachsraten von 8,8 bzw. 20,4 Prozent eine deutlich höhere Resonanz.
Unbelegt bleibt die in einer Pressemitteilung am Mittwoch getroffene Aussage, die Kabelnetze blieben dadurch „mit großem Abstand Marktführer beim Digital-TV“. Zahlen zur Digitalisierungsquote der konkurrierenden Empfangswege Satellit und DVB-T blieb der Verband, dem rund 240 private und staatliche Kabelunternehmen angeschlossen sind, nämlich schuldig. Der Konkurrent Swisscom hat mit 608 000 Haushalten zwar weniger IPTV-Kunden unter Vertrag, kommt aber bezogen auf die Gesamtzahl von 1,661 Millionen Breitbandkunden auf eine vergleichbare Quote digitaler TV-Nutzer (36,6 Prozent).
„Die Kabelnetze haben auch 2011 bewiesen, dass sie sich in einem Konkurrenzumfeld bestens behaupten können“, zeigte sich Swisscable-Geschäftsführerin Claudia Bolla-Vincenz dennoch zufrieden mit der Entwicklung und prognostizierte ein starkes Wachstum für den Digital-TV-Bereich auch im Jahr 2012. [rh]
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