
Bern – Ab 1. Juli ist das Deutsche Sportfernsehen (DSF) nur noch digital und kostenpflichtig in den Cablecom-Haushalten zu empfangen. Grund dafür ist das Schweizer Sportfernsehen, dem das DSF seinen Platz zur Verfügung stellen musste.
Gegenüber der Zeitung „Sonntag“ zeigte sich jetzt auch DSF-Geschäftsführer Oliver Reichert enttäuscht: „Die Erklärung von Cablecom für diesen Entscheid können wir nicht nachvollziehen. Uns erreichen seither täglich Dutzende Zuschaueranfragen und -beschwerden aus der Schweiz.“
Auch Cablecom-Sprecher Hans-Peter Nehmer räumt ein, dass sich die Beschwerden häuften könnten, sobald die TV-Zuschauer im Juli realisieren, dass DSF nicht länger analog empfangbar sei.
Das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hatte Ende Februar das Gesuch des Schweizer Sportfernsehens (SSF) gutgeheißen, im analogen Kabelnetz der Cablecom verbreitet zu werden. Zuvor forderte das SSF lautstark einen eigenen Sendeplatz im analogen TV-Kabelnetz (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das Bakom begründete seinen Bescheid damit, dass das SSF als Breitensportprogramm das Sportangebot anderer TV-Veranstalter, insbesondere der SRG, ergänze.
Wie das Branchenportal „Persönlich.com“ berichtet, wurde die Cablecom mit dieser sogenannten „Must-Carry-Verfügung“ dazu verpflichtet, den Sportkanal für vorläufig drei Jahre im analogen Programmangebot der Deutschschweiz auszustrahlen. Daher musste mit dem DSF ein anderer Sender aus dem analogen Netz gekippt werden. [cg]
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