Bei der Präsentation der Zahlen für das erste Halbjahr sowie das zweite Quartal 2011 machte Thomas Ebeling, CEO der Pro Sieben Sat 1 Media AG, keinen Hehl daraus, dass er dem Verkauf von Kabel Baden-Württemberg an Liberty Global kritisch gegenüber steht.
Er bevorzuge einen mehr fragmentierten Markt, erfuhr unser Schwestermagazin DIGITAL INSIDER. „Wenn es neben Google, einem Satellitenbetreiber, den Öffentlich-Rechtlichen und den führenden Media-Agenturen in Zukunft nur noch zwei Kabelnetzbetreiber gibt, kann man schon davon reden, dass wir von Monopolisten umgeben sind“, sagte Ebeling am heutigen Donnerstagmorgen bei der Präsentation.
Nachdem das Bundeskartellamt bekannt gab, den Verkauf näher überprüfen zu wollen, was bereits als Zeichen für die Ablehnung der Fusion gewertet wurde, dürfte die Aussage Ebelings die Vermutung nähren, dass die Kartellwächter dem geplanten Verkauf nicht zustimmen werden.
Sollte der Deal scheitern, würde Kabel BW bei der InvestmentbankJPMorgan zwischengeparkt. Erlöst die Bank bei einem dann fälligenWeiterverkauf weniger als die vereinbarten 3,2 Milliarden Euro, trägtLiberty das finanzielle Risiko, wie Reuters unter Berufung auf „mehreremit der Transaktion vertrauten Personen“ berichtete. Die Prüfung des Kabel-BW-Deals durch die deutschen Kartellhüter kannbis zu drei Monate in Anspruch nehmen. Damit würde Mitte November eineEntscheidung bekanntgegeben (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
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