Die Pläne des Marktführers Kabel Deutschland (KDG) zur Digitalisierung des deutschen Kabelfernsehens stoßen auf den Widerstand wichtiger Kooperationspartner in der Branche.
Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ nach einem vertraulichen Treffen von Marktteilnehmern bei Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke berichtete, entzündet sich der Streit vor allem an der von der KDG geplanten Verschlüsselung von bislang frei empfangbaren Privatsendern wie RTL oder Sat 1.
Diese Programme könnten digital dann nur noch mit einer speziellen Zugangskarte der KDG empfangen werden. Nur so sei künftig das Problem der Schwarzseher in den Griff zu bekommen, argumentiere das Unternehmen. Die anderen Kabelnetzbetreiber hätten die Verschlüsselung jedoch geschlossen abgelehnt.
Sie stellten sich damit auf die Seite der Privatsender, die ebenfalls gegen eine Verschlüsselung seien. Der Technikstreit droht die Digitalfernseh-Pläne der KDG zu blockieren. Der Marktführer sei auf die Kooperation der anderen Netzbetreiber angewiesen, weil diese bei der Mehrheit der KDG-Kabelanschlüsse die letzten Meter vor den Anschlussbuchsen kontrollierten, schrieb die Zeitung. [lf]
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