Zuschauer von Hollands größtem Kabelnetzbetreiber Ziggo müssen sich ab April 2011 auf deutliche Einschränkungen beim analogen Programmangebot einstellen.
In einem Brief an die regionalen Regulierungsbehörden kündigte das Unternehmen an, die Zahl der analog verbreiteten Kanäle von 30 auf bis zu 15 zu reduzieren. Eine abschließende Entscheidung soll nach eigenen Angaben bis Oktober gefällt werden. Denkbar sei auch eine eingeschränkte Reduzierung auf 25 Sender. Durch das Schreiben wolle man den Behörden genügend Zeit geben, um festzulegen, welche 15 Kanäle aus ihrer Sicht bevorzugt zu behandeln sind.
Die drei landesweiten Programme, zwei flämische Kanäle sowie ein bis zwei Regionalangebote sind im niederländischen Medienrecht bereits mit Must-Carry-Status versehen. Somit müssen sich im Extremfall die verbleibenden 23 Sender um acht freie Plätze streiten. Ziggo benötigt die Kapazitäten laut einem Bericht des Branchendienstes „Broadband TV News“ (Sonntag) für den Ausbau seiner digitalen Angebote und insbesondere die Aufschaltung weiterer HD-Sender.
Ziggo-Konkurrent UPC Nederland will hingegen vorerst an der uneingeschränkten analogen Parallelverbreitung festhalten. Technikvorstand Kees Bosman hatte im September auf einer Presseveranstaltung gesagt, aufgrund der Umstellung auf die effizientere 256-QAM-Modulation bestehe nicht die Notwendigkeit, das Analog-TV-Angebot zu reduzieren. [ar]
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