Am heutigen Montag sorgte die Senderverfügbarkeitsabfrage von Kabel Deutschland für Verwirrung bei einigen Kabelkunden. Plötzlich bekamen diese die HD-Sender zahlreicher dritter Programme der Öffentlich-Rechtlichen als verfügbar angezeigt. Wie sich jedoch auf Nachfrage von DIGITALFERNSEHEN.de beim Kabelnetzbetreiber herausstellte, handelt es sich dabei offenbar um einen Fehler in der Verfügbarkeitsabfrage.
Erst am Wochenende hatte Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein in der „Financial Times Deutschland“ gegenüber ARD und ZDF kämpferisch gegeben, was den Streit um die Einspeisegebühren für die Kabelverbreitung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender betrifft: „Sollten wir bis zum neuen Jahr keine Lösung finden, müssen wir unser Leistungsspektrum für die öffentlich-rechtlichen Sender überprüfen.“
Am heutigen Montag erreichten die Redaktion jedoch zahlreiche Hinweise von Lesern, denen bei der Verfügbarkeitsprüfung auf der Homepage von Kabel Deutschland auch die Sender 3sat HD, BR HD, KIKA HD, NDR HD, SWR HD und WDR HD sowie Einsfestival HD, ZDF.Kultur HD und ZDF.Neo HD angezeigt wurden. Auch die Redaktion von DIGITALFERNSHEN.de hat die Verfügbarkeitsprüfung am heutigen Nachmittag um 16.15 Uhr durchgeführt und bekam die genannten Sender als verfügbar angezeigt.
Ein Sendersuchlauf mit dem Kabelreceiver brachte jedoch keine Ergebnisse. Außer den drei Sendern Das Erste HD, ZDF HD und Arte HD waren keine weiteren unverschlüsselten HD-Sender im Netz der KDG zu finden. Eine Nachfrage von DIGITALFERNSEHEN.de bei Kabel Deutschland brachte die Aufklärung: Laut Unternehmenssprecher Marco Gassen handelt es sich bei der Verfügbarkeitsanzeige der öffentlich-rechtlichen Sender um einen Fehler, der schnellstmöglich behoben werden soll. Wie der Fehler zu Stande kommen konnte, könne man bei Kabel Deutschland derzeit noch nicht sagen. Auch Spekulationen, wonach bei der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen am morgigen Dienstag (13. November 2012) eine Ankündigung neuer öffentlich-rechtlicher HD-Sender in Aussicht stehen könnte, wies der Unternehmenssprecher zurück.
Kabelkunden, die angesichts der Anzeige in der Verfügbarkeitsabfrage mit einer schnellen und überraschenden Beilegung des Streites um die Einspeisegebühren zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Kabel Deutschland gerechnet hatten, müssen sich also weiter gedulden. [ps]
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