Kabel Deutschland will seine Netze weiter Ausbauen. Durch eine Nutzung des vollen Frequenzspektrums von 862 MHz sollen in Zukunft Kapazitäten für 29 weitere Kanäle verfügbar werden, die sich für HD oder Breitband nutzen ließen – auch ohne Ausbau auf DVB-C2 oder DOCSIS 3.1.
Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland will seine Netze ausbauen. Ein umfassendes Programm zur Kapazitätenerhöhung war erst am 20. Februar 2013 von Seiten der Geschäftsführung angekündigt worden. Gegenüber „Digital TV Europe“ äußerte sich nun Lorenz Glatz, Chief Technologie Officer bei Kabel Deutschland, im Rahmen des Cable Congress 2013 zu den Ausbauplänen des Betreibers.
Demnach nutzen derzeit nur 30 Prozent des Netzes das volle Frequenzspektrum von 862 Mhz. Abzüglich der Kapazitäten, die für die analoge Programmverbreitung verwendet werden, könnte eine weitere Optimierung der restlichen Kapazitäten für 862 MHz dem Netzbetreiber 29 weitere Kanäle zur Verfügung stellen, die für HD-Übertragungen oder Breitbanddienste genutzt werden könnten. Im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Netzkapazität könne deshalb von Problemen keine Rede sein. „In Bezug auf die Kapazität gibt es zahlreiche Möglichkeiten für uns, ohne das wir auf neue Technologien wie DVB-C2 oder DOCSIS 3.1umsteigen müssten“, so Glantz gegenüber dem Magazin.
Investitionen in weitere Kapazitäten für HD-Angebote und Breitbanddienste würden für Kabel Deutschland Sinn machen, sind es doch diese Bereich, in denen der Anbieter in den vergangenen Monaten das größte Wachstum generieren konnte. Ganze 990 000 neue Abonnements konnten demnach zwischen April und Dezember 2012 in diesen Bereichen hinzugewonnen werden, während die Zahl der klassischen TV-Abonnements weiter rückläufig ist. Weitere Wachstumschancen für das Unternehmen sieht Lorenz Glatz zudem im Mobilfunk-Sektor. Auch dort seien in Zukunft neuen Investitionen geplant. [ps]
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