Bevor das Nebenkostenprivileg endet, hat Zattoo Kabelnutzer nach ihrer Furcht vor dem schwarzen Bildschirm befragt und gibt teilweise Entwarnung.
Zattoo bezieht sich in einer aktuellen Pressemitteilung auf jüngste Schlagzeilen, die die Sorge spiegeln, ausgerechnet zur Fußball-EM in Deutschland keinen TV-Empfang mehr zu haben. Dabei verweist die IPTV-Plattform auch auf den Netzbetreiber Vodafone, der bereits begonnen haben soll, erste Kabelanschlüsse in deutschen Städten abzuschalten. Die Nachrichtenseite „wa.de“ berichtete etwa in dieser Woche, dass Vodafone in Münster (Nordrhein-Westfalen) in mehreren Wohngebäuden die ersten Kabelanschlüsse bei Mietern gesperrt habe.
Bereits Ende März hatte auch DIGITAL FERNSEHEN eine Liste mit Städten und den betroffenen Straßen geteilt, in denen Kunden mit veralteten Verträgen schon jetzt mit gesperrten Kabel-TV-Anschlüssen rechnen müssen. Laut dieser Liste sind nicht nur Haushalte in Münster, sondern unter anderem auch in Aschaffenburg, Essen, Karlsruhe und Koblenz betroffen.
Doch wie groß ist die Sorge der Kabelnutzer vor dem wiederholt beschworenen schwarzen Bildschirm wirklich? In der jährlichen TV-Streaming-Studie hat Zattoo nun gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen YouGov eine Umfrage durchgeführt und betroffene Mieter bezüglich ihrer Bedenken gefragt.
Nebenkostenprivileg endet: Nur ein Drittel teilt Befürchtung
Wie der Anbieter erklärt, sei dabei herausgekommen, dass ein Drittel (34 Prozent) tatsächlich (voll und ganz/eher) befürchte, ab dem 1. Juli das Fernsehprogramm nicht mehr wie gewohnt empfangen zu können. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten soll diese Sorge derweil allerdings nicht (eher/ überhaupt) teilen. Rund jeder Achte (16 Prozent) soll diese Befürchtung weder noch geteilt haben.
Zattoo erklärt Sorge für unbegründet
Zattoo zitiert dazu Constanze Gilles, Leiterin des Konsumentengeschäfts: „Keiner möchte ausgerechnet im Sommer mitten im Achtelfinale der Fußball EM vor einem schwarzen Bildschirm sitzen. Aus unserer Sicht ist die Sorge darum aber unbegründet. Wer sich jetzt frühzeitig über TV-Empfangsoptionen informiert und einen neuen Vertrag bei einem Anbieter abschließt, wird keine Unterbrechungen beim TV-Empfang haben. Betroffene Mieterinnen und Mieter sollten verschiedene Angebote hinsichtlich Preis-Leistung genau prüfen, bevor sie möglicherweise übereilt Lockvogelangebote annehmen oder langfristige Verträge abschließen.“
Viele Kabelhaushalte wollen Empfangsweg wechseln
Der Zattoo-Konkurrent Waipu.tv hatte indes bereits im Februar ernüchternde Ergebnisse zum Wissen der Kabelhaushalte um das zum 1. Juli endende Nebenkostenprivileg geteilt. So hatte die OTT-TV-Plattform ein Tracking in Auftrag gegeben, das zu dem Ergebnis kam, dass Anfang des Jahres über die Hälfte (61,2 Prozent) der Haushalte noch nie vom Nebenkostenprivileg überhaupt gehört hat. Sowohl Zattoo als auch Waipu.tv berichteten zudem über eine recht große Bereitschaft der Kabelkunden, den TV-Empfangsweg mit Wegfall des Nebenkostenprivilegs wechseln zu wollen.
Laut Waipu.tv-Studie vom Februar sollen 51.6 Prozent der Befragten angegeben haben, den Empfangsweg wechseln zu wollen. 31 Prozent sollen diesbezüglich noch unentschlossen gewesen sein. Aktualisierte Zahlen des Anbieters lassen aktuell noch auf sich warten. Bei einem Wechsel des Empfangswegs ist beispielsweise der Wechsel zu IPTV- und OTT-Anbietern oder auch der Rückgriff auf Sat-TV möglich, dem DIGITAL FERNSEHEN kürzlich einen Service-Artikel widmete.
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