Noch immer zieren sich die Privatsender vor der digitalen Kabeleinspeisung. Auf dem Medienforum NRW wagte man den Versuch einer Klärung.
Der verzögerte Ausbau der TV-Kabelnetze in Deutschland scheitert auch am mangelnden Vertrauen zwischen dem Netzbetreiber Kabel Deutschland GmbH (KDG) und den großen Senderfamilien. Die wurde während der Diskussion „Der deutsche Medienmarkt – Aktuelle Tendenzen und Entwicklungen“ einmal mehr deutlich,
Während Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG, Premiere-Chef Georg Kofler und RTL-Boss Gerhard Zeiler Angst davor haben, dass sich KDG selbst zum Inhalteanbieter entwickelt, beklagte sich Dr. Manuel Cubero, Vice President TV und Rundfunk von KDG, die privatwirtschaftlichen Programmanbieter würden die Simulcast-Verhandlungen blockieren, die eine gleichzeitige analoge und digitale Ausstrahlung ihrer Programme via Kabel garantieren sollen.
Die von KDG geplante Übernahme der Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg, warnte RTL-Chef Zeiler, käme außerdem einem Monopol gleich. LfM-Direktor Schneider gab jedoch zu bedenken, ein Veto des Kartellamtes in Sachen Kabelfusion könne auch dazu führen, dass die Digitalisierung der Netze über Jahre blockiert werde. [fp]
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