US-Medienzar John C. Malone, der den Liberty-Media-Konzern führt, würde gern weiter in den europäischen und im besonderen auch deutschen Kabelmarkt investieren. Der Markt sei für solche Vorhaben aber noch immer einer zu starken Regullierung unterworfen.
Mit der Liberty-Global-Tochter Unitymedia und der 2011 vollzogenen Übernahme von Kabel BW hat sich die Liberty Media bereits fest auf dem deutschen Kabelmarkt positioniert. Doch das reicht dem US-Medienzar Malone scheinbar noch nicht. Er will mehr, denn die Konsolidierung im deutschen Kabelmarkt ist für ihn noch nicht abgeschlossen. „Wenn uns die Regulierer lassen würden, wären wir natürlich bereit, weiter zu investieren“, erklärte Malone am Donnerstag gegenüber der „Welt“.
Geld spiele dabei für den Konzern keine Rolle. So sei Liberty beispielsweise durchaus an Kabel-Deutschland-Anteilen interessiert, auch wenn diese derzeit gar nicht zum Verkauf stehen. Von Seiten der Wettbewerbsbehörden, mit denen Malone bereits seit Jahren immer wieder um Zugeständnisse ringt, müsste er in diesem Fall wohl auch mit Bedenken rechnen. Immerhin sollen diese den Wettbewerb auf dem deutschen Markt garantieren. Doch auch dafür hat der Medienmogul schon einen Alternativplan: Sollten die Behörden eine Beteiligung verbieten, könnte sich Malone auch ein Joint Venture mit der Konkurrenzvorstellen.
Der US-Investor ist ohnehin der Meinung, dass der Kabelmarkt noch immer zu stark reguliert wird. „Generell sind wir Kabelnetzbetreiber der kleinere Herausforderer in Telekommunikationsmärkten, die von traditionellen ehemaligen Monopolisten dominiert werden“, sagte er gegenüber dem Blatt.
Als nächsten großen Schritt kündigte Malone eine Kooperation mit Mobilfunkanbietern an. „Unsere neue Inhalteplattform Horizon liefert den Kunden ihre Inhalte auf jedes Gerät – nun sollen sie sie auch außerhalb der eigenen vier Wände sehen können“, so Malone. Die Frage sei eben wieder einmal nur, was die Regulierer dem Konzern erlauben. [fm]
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