Mobilfunkanbieter sind für den Kabelnetzbetreiber Liberty Global keine attraktiven Übernahmeziele. In einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ bezeichnete CEO Mike Fries diese gar als „fallende Messer“, an denen man sich nur verletzten könne.
Der internationale Kabelriese Liberty Global machte in den vergangenen Jahren vor allem durch seinen Expansionsdrang Schlagzeilen. So verleibte sich das Unternehmen vor allem in Europa zahlreiche Kabelgesellschaften ein, darunter auch die deutschen Netze von Unitymedia und Kabel BW. In einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ sprachen CEO Mike Fries und Chairman John Malone in dieser Woche über die kommenden Pläne für das Unternehmen.
Angesprochen wurde dabei unter anderem Die Möglichkeit, nach dem Kabelmarkt auch in den Mobilfunkmarkt einzusteigen. Derartigen Plänen erteilte Mike Fries jedoch weitgehend eine Absage. So sei der Mobilfunkmarkt seiner Meinung nach zu hart umkämpft und würde im Gegensatz zum Kabel wenig Wachstumschancen bieten. Die Anbieter bezeichnete er dabei sogar als „falling knives“, was auf den amerikanischen Ausspruch „never catch a falling knive“ (zu deutsch: „versuche nicht, ein fallendes Messer aufzufangen“) zurückzuführen ist.
Laut Fries würde es umgekehrt mehr Sinn für die Mobilfunkanbieter machen, in Festnetze zu investieren, so wie dies Vodafone mit der Übernahme von Kabel Deutschland getan habe. Die im vergangenen Jahr durchgeführte Übernahme trägt tatsächlich bereits Früchte. So konnte das stabile Wachstum von Kabel Deutschland in den Bereichen Internet und Digital-TV die schwachen Bilanzen von Vodafone im Mobilfunkmarkt im ersten Geschäftsquartal 2014/15 abfedern. [ps]
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