Michael T. Fries, CEO von Liberty Global, betrachtet Deutschland als einen der wichtigsten Märkte für sein Unternehmen. Besonders der Breitband-Bereich böte hierzulande großes Wachstumspotential. Kritisch äußerte sich Fries auf der ANGA COM jedoch bezüglich der Regularien, denen Kabelnetzbetreiber in Deutschland unterworfen sind.
Michael T. Fries, CEO des international tätigen Kabelnetzbetreibers Liberty Global, äußerte sich auf dem Fernsehgipfel der ANGA COM kritisch über die Regularien am deutschen Kabelmarkt. So mache es für den Liberty-Global-Chef keinerlei Sinn, dass die Kabelbranche als einzige in Deutschland nicht national agieren kann, während Sender, Telekommunikationsanbieter und Satellitenanbieter dies können.
Damit sprach Fries auf die regionale Abschottung an, die zwischen den beiden großen Kabelnetzbetreibern, nämlich der Liberty-Global-Tochter Unitymedia Kabel BW und Kabel Deutschland, herrscht. Während Ersterer nur in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg tätig ist, hat die KDG ihr Verbreitungsgebiet in allen anderen Bundesländern. Bereits im März diesen Jahres wurden Fries Ambitionen nachgesagt, auf dem deutschen Kabelmarkt weiter zu expandieren. Dabei gilt es jedoch als sehr unwahrscheinlich, dass das Bundeskartellamt nach Unitymedia und Kabel BW dem Kauf eines weiteren großen Kabelnetzbetreibers durch Liberty Global zustimmen würde.
Positiv sprach Fries hingegen über die Bedeutung des deutschen Marktes für sein Unternehmen. Neben Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz sei Deutschland das Land, in dem Liberty Global die meisten Einnahmen erwirtschaften kann. Besonders großes Potential böten der Breitband-Bereich, in dem Deutschland seiner Meinung nach noch hinterher hinke. [ps]
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