Die Stadt Leipzig will fast die Hälfte des Telekommunikationsanbieters HL Komm, zu dem auch der Kabelnetzbetreiber „An!“ zählt, verkaufen – die Belegschaft fürchtet technischen Stillstand und einen massiven Personalabbau.
49,9 Prozent des städtischen Unternehmens sollen nach dem Willen der Stadträte an einen privaten Investor investor verkauft werden um die klammen Stadtkassen zu füllen. Am Mittwoch will der Leipziger Stadtrat voraussichtlich der Suche nach einem Kaufinteressenten für den Telekommunikationsdienstleister zustimmen, berichtete die Leipziger Volkszeitung am Freitag.
Der Betriebsrat hat sich in der Zeitung nun gegen einen Verkauf ausgesprochen. Die HL Komm habe in den vergangenen zehn Jahren 36 Millionen Euro an die öffentlichen Haushalte übertragen, jetzt möchte man sich nicht „verscherbeln lassen“. Die Mitarbeiter bezweifeln, dass sich ein neuer Investor an den notwendigen Investitionen von 100 Millionen Euro in das Breitbandkabelnetz der HL Komm beteiligen wird. Man befürchtet sogar, dass 70 Prozent der rund 100 Mitarbeiter entlassen würden.
Unter dem Dach der HL Komm startete Ende 2009 der Netzbetreiber „An!“, der seine Signale via Glasfasernetz direkt in die Häuser der Kunden liefert. Erst im Keller der Häuser werden die Signale auf herkömmliche Koaxialkabel umgesetzt und in die Wohnungen geliefert. Dadurch können bedeutend mehr TV-Sender digital sowie analog übertragen werden. Die HL Komm selbst sieht sich als einen der führenden Telekommunikationsanbieter in Mitteldeutschland mit einem eigenen hochverfügbaren Glasfaser- und Telekommunikationsnetz. [fp]
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