Die Masse der Kabelnetzunternehmen könnte künftig auf zwei relevante Betreiber zusammenschrumpfen, wenn weitere kleinere Kabelnetzbetreiber an große verkaufen wollen, so wie es momentan scheint.
Kleinere Konsolidierungen wird es nur geben können, wenn sich eine Win-Win-Situation ergibt, schätzt Dr. Hans-Ullrich Wenge, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Kabel Deutschland in seiner Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER.
Der Branchenexperte relativiert jedoch, dass nicht alle Netzbetreiber für eine Übernahme so attraktiv seien, wie es auf den ersten Blick erscheine: „So trägt doch Primacom immer noch große Schuldenberge mit sich herum, mittelständische Unternehmen artikulieren sich seit Jahren überwiegend durch den mit markigen Sprüchen gegen große Kabelnetzbetreiber agierenden Heinz-Peter Labonte und am Beispiel der Deutschen Telekom sieht man, dass es heutzutage eines großen Verwaltungsapparats, wie ein so genanntes ‚Competence Center der Wohnungswirtschaft‘, bedarf, um mäßig gewonnene Wohneinheiten in den letzten Jahren zu erreichen und über zehn Jahre halten zu können“, so Wenge in seiner Kolumne.
Dabei vergisst der Ex-Chef der Kabel Deutschland, die seinerzeit noch zur Deutschen Telekom gehören durfte, nicht den drittgrößten Kabelnetzbetreiber Tele Columbus, der nach seiner Ansicht „jedoch als Aktiengesellschaft noch ganz andere Probleme mit sich trägt“. Denn auch wenn der Aktienkurs stabil scheine, sei dieser dennoch abhängig von den weiteren Konsolidierungsfantasien, stellt Wenge nüchtern fest. Schon jetzt müssten alle genannten Gruppen glücklich sein, ein Angebot von Vodafone oder Unitymedia/Liberty für eine Übernahme zu erhalten, da sich ihr Geschäft auf Dauer wohl ohnehin nicht mehr lohnen werde, urteilt der Kabelnetzexperte. „Dann wären es nur noch zwei“, stellt Wenge abschließend fest.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter heftkaufen.de und per App für iOS und Android gibt. [th]
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