Der US-Investor Paul Singer hat seine Aktienanteile an Kabel Deutschland deutlich aufgestockt. Der Vorstoß fällt mitten in die geplante Übernahme des Kabelriesen durch Vodafone. Diese wiederum scheint bislang nur schleppend anzulaufen. Nur wenige Aktionäre waren bis Ende August auf die Offerte der Briten eingegangen.
Mitten in der geplanten Übernahme von Kabel Deutschland durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafone ist der US-Investor Paul Singer über seinen Fond Elliott Asset Management stärker beim deutschen Kabelnetzbetreiber eingestiegen. Dies teilte Kabel Deutschland am Montag mit. Bereits am 23. August habe Elliott Asset Management seine Unternehmensanteile auf 5,1 Prozent aufgestockt, wodurch Singer zu einem der größten Aktionäre des Unternehmens aufgestiegen ist.
Erst Ende Juli hatte Vodafone sein offizielles Übernahmeangebot für Kabel Deutschland vorgelegt. Die Vorstände beider Unternehmen hatten sich zuvor bereits darauf geeinigt, dass Vodafone je Aktie einen Preis von 87 Euro zahlen soll. Insgesamt ergäbe sich somit für die Übernahme eine Summe von 7,7 Milliarden Euro zuzüglich 3 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten.
Die Offerte an die Aktionäre von Kabel Deutschland zum Verkauf ihrer Anteile an Vodafone läuft erst einmal bis zum 11. September. Nach Angaben des „Handelsblatt“ vom Montag (2. September) hatten sich bis Ende August jedoch erst weniger als ein Prozent der Aktionäre zu einem Verkauf an Vodafone entschlossen. Der britische Mobilfunker selbst besaß zu diesem Zeitpunkt etwa vier Prozent des deutschen Unternehmens. Vodafone selbst möchte die Angebote jedoch nur annehmen, wenn es mindestens 75 Prozent der KDG-Anteile übernehmen kann.
Zwar ist es üblich, dass sich ein Großteil der Aktionäre erst gegen Ende der Angebotsfrist für einen Verkauf entscheidet, jedoch könnte der Einstieg von Paul Singer hier auch auf ein längeres Ringen hindeuten. Laut „Handelsblatt“ gehöre es zur Strategie des Investors, sich in laufende Übernahmen einzumischen, um höhere Angebote und damit Gewinne für sich herauszuschlagen. Dabei könnte unter anderem der Deal von Vodafone mit dem US-Partner Verizon eine Rolle spielen. So soll der Verkauf von 45 Prozent der Anteile am gemeinsamen Joint Venture Verizon Wireless knapp 100 Milliarden Euro in die Kassen der Briten spülen. Möglich also, dass Vodafone für eine Übernahme von Kabel Deutschland noch tiefer in die Tasche greifen muss, als bislang angenommen.
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