Während sich Kabel Deutschland vor Gericht mit ARD und ZDF um die Zahlung der Kabeleinspeisegebühren streitet, macht man sich in Unterföhring offenbar keine Sorgen, dass auch die großen Privatveranstalter geneigt sein könnten, die Einspeisegebühren zur Disposition zu stellen. So hätten RTL und ProsiebenSat.1 gerade erst neue Verträge abgeschlossen.
Während sich Kabel Deutschland derzeit vor den Gerichten mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten um die Zahlung der Kabeleinspeisegebühren streitet, fürchtet sich Unternehmensvorstand Andreas Siemen offenbar nicht, dass auch die privaten Senderveranstalter dem Beispiel von ARD und ZDF folgen könnten, die Einspeiseverträge zu kündigen, wie Siemen gegenüber dem Magazin „Börse Online“ (Donnerstagsausgabe) erklärte. Demnach hätte die KDG erst vor kurzem neue Verträge mit den Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 abgeschlossen.
Ob die Privatsender die Füße auch für den Fall still halten werden, dass ARD und ZDF sich in den aktuellen Gerichtsprozessen durchsetzen können und Kabel Deutschland demzufolge gezwungen sein wird, die Sender auch ohne Einspeisegebühren auszustrahlen, ist bislang fraglich. So hatte der Verband privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT) erst Ende November 2012 eine diskriminierungsfreie Kabeleinspeisung gefordert, bei der die privaten Sender gegenüber den öffentlich-rechtlichen nicht benachteiligt werden sollten (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Im Klartext bedeutet dies: Müssen ARD und ZDF nicht mehr für die Einspeisung ihrer Programme zahlen, so wollen auch die Privaten kein Geld mehr für die Weiterleitung ausgeben. [ps]
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