Das Bundeskartellamt hat Bedenken gegen eine Übernahme des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus durch Marktführer Kabel Deutschland angemeldet.
Das habe die Behörde dem Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt, wie Kabel Deutschland in München mitteilte. Das sei aber ein üblicher Verfahrensschritt. Man werde die Bedenken des Kartellamtes sorgfältig prüfen und anschließend Stellung nehmen.
Außerdem werde überprüft, inwieweit Kabel Deutschland Zusagen machen könne, um die Vorbehalte der Wettbewerbshüter auszuräumen. Die Münchner seien weiter überzeugt, dass die angestrebte Übernahme erhebliche Vorteile für den Wettbewerb und die Kunden bringen würde.
Kabel Deutschland hatte die Übernahme von Tele Columbus im Mai angekündigt und will mit dem Zukauf den Rivalen Unitymedia Kabel BW in dessen Verbreitungsgebiet angreifen. Bislang machen sich die TV-Kabelnetzbetreiber Unitymedia Kabel BW und Kabel Deutschland keine direkte Konkurrenz. Während indirekte Wettbewerber wie die Telekom gegen die Fusion sind (DF berichtete), begrüßen Verbraucherschützer den erhöhten Wettbewerb durch die Übernahme und hoffen auf eine schnellere Digitalisierung durch Abschaffung der Grundverschlüsselung privater TV-Sender (DF berichtete).
Der Kaufpreis für Tele Columbus liegt bei gut 600 Millionen Euro. Tele Columbus versorgt rund 1,7 Millionen Kunden mit Kabelanschluss. Das Unternehmen ist überwiegend in Berlin und den neuen Bundesländern vertreten. [dpa]
Bildquelle:
- Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com