Um offenbar Platz für die neuen Sender Sat.1 Gold und Deluxe Music zu schaffen, hat Kabel Deutschland die auf dem gleichen Kanal verbreiteten Programme France 2 und MBC1 auf Timesharing umgestellt. Zudem wird Deluxe Music derzeit nur mit einer äußerst dürftigen Datenrate in die Netze eingespeist.
Im Zuge der am Dienstag erfolgten Einspeisung von Sat.1 Gold und Deluxe Music hat der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland die bereits auf dem Kanal auf 538 MHz vertretenen Sender France 2 und MBC1 auf Timesharing umgestellt. Konkret bedeutet dies, dass beide Programme nicht mehr wie bisher rund um die Uhr, sondern nur noch zeitlich versetzt den halben Tag lang ausgestrahlt werden. Der französische Sender France 2 ist deshalb nur noch von 6.00 bis 18.00 Uhr täglich zu empfangen, während der arabische Kanal MBC1 von 18.00 bis 6.00 Uhr eingespeist wird.
Die Änderungen deuten darauf hin, dass durch die Aufschaltung der beiden neuen Sender Sat.1 Gold und Deluxe Music auf den Kanal schlicht die Kapazitäten fehlen, um zwei weitere Sender (in diesem Falle France 2 und MBC1) rund um die Uhr auszustrahlen. Ein weiteres Indiz für die Kapazitätsengpässe ist die geringe Datenrate, mit der Deluxe Music aktuell in die Netze der KDG eingespeist wird. Bereits am Dienstag hatten Angaben im Forum „KDG-Helpdesk“ von einer Datenrate von lediglich 1,5-2 MBit/s für das Bild und 128 KBit/s für den Ton gesprochen. Eine Messung von DIGITAL FERNSEHEN hat diese Werte mittlerweile bestätigt.
Bereits in der Vergangenheit sah sich Kabel Deutschland mehrfach Vorwürfen ausgesetzt, der Anbieter würde zugunsten seiner Internet-Angebote zu wenig Kapazitäten für einen Ausbau seiner TV-Angebote bereitstellen. Von Seiten des Unternehmens wurden Spekulationen dieser Art jedoch immer wieder abgewiesen. Einen Lichtblick liefert immerhin eine Ankündigung von Kabel Deutschlands Chief Technologie Officer Lorenz Glatz, die dieser im März 2013 im Rahmen des Cable Congress 2013 gemacht hatte. Demnach plane der Anbieter den konsequenten Ausbau seiner Netze, um zukünftig das volle Frequenzspektrum von 862 MHz flächendeckend nutzen zu können. [ps]
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