2024 entfällt das sogenannte Nebenkostenprivileg. Eine Umfrage zeigt nun, wieviele Betroffene ihren Kabel-TVAnschluss wechseln würden.
Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der betroffenen Mieterinnen und Mieter würde den Kabelanschluss kündigen, wenn dieser nicht mehr Teil des Mietvertrags („Nebenkostenprivileg„) wäre. Nur rund jeder Fünfte (2021) soll den Anschluss für Kabel-TV behalten wollen. 42 Prozent sollen noch unschlüssig sein. Das teilte der IPTV-Anbieter Zattoo diese Woche mit und beruft sich dabei auf eine Umfrage des Unternehmens Kantar, die im Auftrag von Zattoo durchgeführt wurde.
30 Prozent der Befragten sollen laut Zattoo angegeben haben, einen Kabelanschluss über die Mietnebenkosten zu bezahlen. Davon sollen 80 Prozent den Anschluss auch tatsächlich für den Fernsehempfang nutzen.
Löst Internetfernsehen bald Kabel-TV ab?
Die Umfrage hat dabei auch untersucht, was diejenigen tun würden, die sich vorstellen können, ihren Kabelanschluss zu kündigen. 68 Prozent der Befragten sollen demzufolge zum Fernsehen über das Internet wechseln wollen.
„Die Branche geht aktuell von mehr als 12 Millionen Mietverhältnissen in Deutschland aus, die eine TV-Grundversorgung über die Umlage in der Betriebskostenabrechnung bezahlen. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass ein ernstzunehmender Anteil dieser Haushalte gewillt ist, ihr TV-Signal bis Mitte nächsten Jahres zu wechseln”, kommentiert Jörg Meyer, Chief Commercial Officer bei Zattoo. „Ob Hunderttausende oder Millionen von Haushalten ihren TV-Anbieter wechseln werden, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist dies eine große Chance für alle Anbieter von IPTV und TV-Streaming.”
HD-Lücke in deutschen Haushalten
Zu den Empfangswegen in den deutschen TV-Haushalten liegen parallel zu der Mitteilung von Zattoo aktuelle Zahlen des TV-Monitors 2022 vor, die die SES Astra teilte. So soll der Empfang über Satellit mit 16,34 Millionen Haushalten an vorderster Stelle stehen. Dahinter kommen Kabel-TV mit 15,21 Millionen und IPTV mit 3,61 Millionen TV-Haushalten. Die Zahl der Haushalte mit Empfang über DVB-T2 HD soll indes weiter rückläufig sein und liegt bei 1,14 Millionen, wie Astra mitteilte.
Aus dem TV-Monitor soll außerdem hervorgehen, dass 2,87 Millionen Haushalte ihr Fernsehprogramm immer noch ausschließlich in SD-Qualität empfangen, darunter 1,10 Millionen Sat-Haushalte. Insgesamt soll die Zahl der TV-Haushalte im vergangenen Jahr auf 36 Millionen zurückgegangen sein. 2021 betrug diese Zahl laut Astra noch 37,22 Millionen.
Quelle: Astra, Zattoo