Mit Forderungen in Höhe von 619,29 Euro hat der Netzbetreiber Kabel Deutschland über Monate hinweg einen Rentner im norddeutschen Bremen-Vegesack auf Trab gehalten.
Ursprung des Übels sei die Bestellung einer zusätzlichen Smartcard in einer Kabel-Deutschland-Filiale gewesen, berichtete die Tageszeitung „Weser-Kurier“ (Mittwochsausgabe). Der Rentner erhielt neben der angeforderten Karte, die nach seinen Angaben nicht funktionierte, noch einen Digital-Receiver geliefert. Beides habe er umgehend zurückgegeben und sich den Erhalt vor Ort quittieren lassen.
Doch damit war für Kabel Deutschland der Fall offenkundig nicht erledigt. In den Folgemonaten seien plötzlich zusätzlich zu den Kabelgebühren des Mietvertrags separat Gebühren für Digital-TV in Rechnung gestellt worden, so der Rentner gegenüber dem Blatt. Die Filiale riet ihm zu einer Rückgabe der Lastschrift-Abbuchungen, was nach sieben Monaten zum Schreiben eines Inkasso-Büros führte, das einen Betrag von 382,80 Euro in Rechnung stellte. Kabel Deutschland verwies dem Bericht zufolge bei Anrufen auf eine nicht zurückgegebene Smartcard und ließ sich auch durch die Rückgabequittungen nicht vom Gegenteil überzeugen.
Die Situation eskalierte laut „Weser-Kurier“, als Kabel Deutschlandaufgrund der offenen Forderungen den Vertrag einseitig kündigte underneut auf Rückgabe der angeblich noch beim Kunden vorhandenen Smartcardsamt Digital-Receiver beharrte. Außerdem drohte das Unternehmen miteiner Verplombung des Anschlusses im Keller. Nach Intervention des“Weser-Kuriers“ löste sich der Fall in Luft auf. Kabel Deutschland nahmvon den Forderungen Abstand.
Ein Sprecher des Unternehmens wurde mit den Worten zitiert „Einige inunserem Hausekönnen wohl nicht lesen“. Schuld an der Misere war nach Angaben vonKabel Deutschland die Rückgabe der Hardware im Kundencenter. DasUnternehmen sehe einen Postversand an eine zentrale Lageranschrift vor.Außerdem sei beim betroffenen Kunden übersehen worden, das bereits einMehrnutzervertrag im Haus bestanden habe, was zu einer Einpflegung vonzwei Verträgen führte. Darauf hätten sich alle weiteren“Mißverständnisse in der Kommunikation“ aufgebaut, hieß es. [ar]
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