
Unterföhring – Deutschlands größter Kabelnetzanbieter Kabel Deutschland (KDG) hält es für möglich, dass Kabelnetzbetreiber der Ebene 4 ihre Verträge über die Signalzuführung nicht verlängern.
Es könne sein, dass KDG seine bestehenden Verträge mit den Betreibern der Netzebene 4 und den Wohnungsunternehmen nicht verlängern könne, teilt Kabel Deutschland in seinem Halbjahresbericht bis Ende September 2009 mit.
Dies könne durch auslaufende Verträge, die zu Sonderkonditionen abgeschlossen wurden, eintreten. Durch nicht zustande kommende Verträge mit den Netzebene-4-Betreibern und Wohnungsunternehmen sei es auch möglich, dass die Grundlage für die Ansprache neuer Abonnenten fehle.
Ein weiteres Risiko, mit dem die KDG grundsätzlich rechnet, ist, dass Betreiber der Netzebene 4 sowie Wohnungsgesellschaften ihre Kosten für die Signalzulieferung reduzieren wollen, was wiederum die Profitabilität der KDG negativ beeinflusse.
Vor kurzem war bekannt geworden, dass der Kabelnetzbetreiber Primacom ein Missbrauchsverfahren gegen KDG bei der Bundesnetzagentur angestoßen hat. Bei dem Streit geht es um die Tarife, zu denen der Marktführer KDG die Fernsehsignale an andere Netzbetreiber liefert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Primacom bezeichnet diese Preise als zu hoch und hat ein Missbrauchsverfahren bei der Bundesnetzagentur angestoßen. [ar]
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