Der größte deutsche Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland will sein seit Monaten angekündigtes Video-on-Demand-Angebot „Video Select“ pünktlich zum Ende des laufenden Geschäftsjahres Ende März auf Sendung schicken.
Unternehmenssprecher Marco Gassen verwies gegenüber der Nachrichtenagentur dpa auf der CeBIT auf laufende Tests in den Regionen Berlin, Hamburg und München. Einen Termin für die großräumige Einführung und die Verfügbarkeit für alle Kunden in den jeweiligen Städten nannte er zunächst allerdings nicht. Bereits im November 2010 hatte Gassen gegenüber DIGITAL FERNSEHEN entsprechende Probeläufe bestätigt.
Der Netzbetreiber Kabel Deutschland will sein Video-on-Demand-Angebot mit einem umfassenden Programmarchiv von Free- und Pay-TV-Inhalten, monatlichen Premiumabos und einem Angebot von mehr als 2 000 Filmen und Serienfolgen veredeln. Dafür seien Verträge mit mehr als 40 Partnern geschlossen worden, hatte das Unternehmen seinen Investoren bereits in München auf dem „6th Capital Markets Day“ im September 2010 kommuniziert.
Eine zentrale Rolle in der PVR-Strategie spielt den Angaben zufolge der am 6. September eingeführte HD-Festplattenrekorder von Sagemcom. Neben vier Tunern für parallele Aufnahmen auf die integrierte 320-GByte-Festplatte verfügt das Gerät auch über einen HTML-Browser sowie einen Netzwerk-Anschluss. Beides will KD nutzen, um Kunden ähnlich wie Telekom-„Entertain“ eine TV-Mediathek anzubieten. Sender wie Anixe HD, Bon Gusto, Animax, 13th Street, AXN, TNT und SciFi sitzen als Partner im Boot.
Neben kostenlosen On-Demand-Inhalten soll ein Teil des TV-Archivs in „Maxdome“-Manier gegen einmalige oder monatliche Zahlungen zugänglich gemacht werden (SVoD = Subscription Video on Demand). Hinzu treten klassische Filmabrufe gegen Gebühr. Außerdem wollen Kunden wie Disney oder HSE24 nach Gassens Angaben eigene Shop-Angebote auf der Plattform realisieren.
Die Verbreitung der Streams erfolgt wie beim Anfang Dezember gestarteten Angebot des Wettbewerbers Kabel BW nicht über das Internet, sondern über einen dedizierten DVB-C-Stream. Dadurch soll die Wiedergabe von Filmen ohne Wartezeiten und störende Unterbrechungen aufgrund von Bandbreitenschwankungen möglich sein. [ar]
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