Schlechte Nachrichten für Kunden des größten deutschen Kabelnetzbetreibers: Der neue digitale Spartensender RTL Nitro wird bei Kabel Deutschland nicht zu empfangen sein. Das bestätigte Pressesprecher Marco Gassen am Montagvormittag auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de
Anstelle der branchenüblichen Versicherungen, sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem Sender zu befinden, konstatierte Gassen gegenüber der Redaktion mit einer gewissen Finalität: „Der Sender RTL Nitro wird nicht ins Kabelnetz von Kabel Deutschland aufgenommen“. Zu Hintergründen wollte sich der Unternehmensvertreter nicht ändern.
Das ebnet Spekulationen den Raum. So sind auch die hochauflösenden Sender der RTL-Gruppe anders als ProSieben HD, Sat.1 HD, Kabel Eins HD und Sixx HD nach wie vor nicht bei Kabel Deutschland zu empfangen. Laut Spekulationen auf der Branche reiben sich beide Parteien an der Frage der technischen Aufzeichnungs- und Kopierschutzblockaden auf, welche die Mediengruppe RTL Deutschland auf allen Plattformen umgesetzt sehen möchte, während der Konkurrent ProSiebenSat.1 diesbezüglich als kompromissbereiter gilt.
Denkbar wäre somit, dass RTL vor einer Freigabe der Einspeisung von RTL Nitro in die Netze von Kabel Deutschland zunächst eine Einigung bezüglich der HD-Verbreitung einforderte und die Gespräche an dieser Stelle scheiterten. Da auch RTL zunächst nicht kommentierte, warum eine Verbreitung von RTL Nitro bei Kabel Deutschland nicht erfolgt, dürften die konkreten Gründe nur in Verhandlungskreisen bekannt sein.
RTL Nitro war in der Nacht zum Sonntag mit dem Robin-Williams-Film „One Hour Photo“ auf Sendung gegangen und verspricht seinen Zuschauern über den Satelliten Astra 19,2 Grad Ost unverschlüsselt eine Mischung aus Kinofilmen, Serien und Dokutainment, darunter die Deutschlandpremieren der US-Sitcom „Modern Family“ sowie der Erfolgsserien „Chase“ und „Nurse Jackie“.
Am Freitag hatten auch die Kabel-Deutschland-Konkurrenten Unitymedia und Kabel BW sowie die IPTV-Plattform Entertain die Verbreitung von RTL Nitro bestätigt (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Zuvor hatten auch der Kölner Kabelnetzbetreiber Netcologne und der FRK als Vertreter kleiner und mittelständischer Kabelnetze eine Einspeisevereinbarung mit RTL abgeschlossen ab. Mit Ausnahme von Unitymedia und Entertain verbreiten alle Anbieter auch die HD-Sender von RTL. [ar]
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