Nachdem das Bundeskartellamt RTL und ProSiebenSat.1 dazu verpflichtet hat, die Grundverschlüsselung ihrer Free-TV-Programme in Standard-Auflösung aufzuheben, wird diese jedoch bis auf weiteres in den digitalen Netzen von Kabel Deutschland erhalten bleiben, wie das Unternehmen gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de mitteilte.
Nachdem das Bundeskartellamt den privaten Senderveranstaltern RTL und ProSiebenSat.1 mit einem Urteil vom heutigen Freitag (28. Dezember 2012) die Grundverschlüsselung der SD-Versionen ihrer Free-TV-Programme für den Zeitraum von zehn Jahren untersagt hat, bleibt zunächst weiter fraglich, ob und wann eine unverschlüsselte Ausstrahlung der betreffenden Sender in den digitalen Kabelnetzen von Kabel Deutschland erfolgen wird. Auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de teilte der Netzbetreiber in einer Stellungnahme mit, dass man zunächst innerhalb einer Frist von einem Monat prüfen werde, ob man gegen die Entscheidung des Bundeskartellamtes beim Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde einlegen werde.
Bislang könne man bei Kabel Deutschland zudem noch nicht abschätzen, ob und ab welchem Zeitpunkt eine unverschlüsselte Verbreitung der digitalen SD-Programme von ProSiebenSat.1 und der RTL-Gruppe erfolgen muss. Es sei an den Senderveranstaltern, hier in einem ersten Schritt auf die KDG zuzugehen. Da ein solcher Schritt jedoch zum Zeitpunkt noch nicht erfolgt sei, werde sich an der Grundverschlüsselung der digitalen Programme beider Sendergruppen bis auf weiteres nichts ändern.
Damit ist klar, dass anders als in den digitalen Netzen von Unitymedia, die Grundverschlüsselung in den KDG-Netzen wohl nicht im kommenden Januar fallen wird. Im Falle von Unitymedia hängt die Aufhebung der Grundverschlüsselung jedoch nicht mit der aktuellen Entscheidung des Bundeskartellamts zusammen, sondern geht zurück auf Auflagen, die die Kartellbehörde dem Netzbetreiber im Zuge der Fusion mit Kabel BW im Sommer 2012 gemacht hatte. Eine Grundverschlüsselung besteht ab Januar noch in den digitalen Kabelnetzen von Kabel Deutschland, Tele Columbus und Primacom. [ps]
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