Der größte Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) wird seinen Kunden die privaten HD-Sender von RTL und Pro Sieben Sat 1 möglicherweise nur gegen einen monatlichen Aufpreis bereitstellen.
Wie die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag berichtete, verhandelt KDGmit den beiden größten deutschen Privatsendergruppen aktiv über dieEinspeisung der hochauflösenden Ableger RTL HD, Vox HD, Sat 1 HD, ProSieben HD und Kabel Eins HD in ihre Netze. Ähnlich wie beim Empfang überdie Satellitenplattform HD-Plus von SES Astra müssten sich dieZuschauer allerdings auf eine Extragebühr für den Empfang einstellen,hieß es weiter.
Damit würde entgegen bisheriger Versicherungen der Privatsender derZuschauer für bereits durch Werbung finanzierte Programmangebotezusätzlich zur Kasse gebeten. Bei HD Plus wird die geplante Jahresgebührvon 50 Euro offiziell für Infrastruktur, nicht aber für die Sendererhoben. KDG-Sprecher Marco Gassen erklärte in Medien, bei einergebührenpflichtigen Aufschaltung der HD-Privatsender handele es sich umeines der möglichen Szenarios, das in Gesprächen mit RTL und Pro SiebenSat 1 diskutiert werde. Die Vertragsverhandlungen seien aber noch nichtabgeschlossen, so dass zu diesem Thema noch keine verbindliche Aussagegetroffen werden könne.
Kleinere Kabelnetzbetreiber wie Tele Columbus und Eutelsat Kabelkioskverbreiten die hochauflösenden Privaten bereits in ihren Digitalpaketen,ohne den Kunden dafür separat zur Kasse zu bitten.
Kabel Deutschland hatte am Dienstagvormittag seine Quartalszahlen vermeldet (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).Bei der Präsentation hatte Unternehmenschef Adrian von Hammerstein aucheine engere Zusammenarbeit mit der Pay-TV-Plattform Sky und dieEinführung HD-tauglicher Digitalrekorder in Aussicht gestellt. [ar]
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