Kabel Deutschland: Der klassische TV-Anschluss als Auslaufmodell

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Bei Kabel Deutschland setzt sich im zweiten Geschäftsquartal 2014 der Trend der vergangenen Jahre fort. Das Kabel als reine TV-Infrastruktur scheint zunehmend an Bedeutung zu verlieren. Immer interessanter werden jedoch kombinierte Dienste. Genau dort wird auch kräftig investiert.

Der zum Vodafone-Konzern gehörende Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland kann auf ein erfolgreiches zweites Geschäftsquartal 2014/15 (Juli bis September) zurückblicken. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,0 Prozent auf 500 Millionen Euro. Der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde stieg sogar um 7,1 Prozent auf 18,16 Euro. Zum 30. September 2014 hatte jeder Kunde im Durchschnitt 1,84 Produkte des Kabelnetzbetreibers abonniert. Ein Jahr zuvor lag der Wert bei 1,73 Produkten. Viel Geld für DOCSIS 3.0

 
Kabel Deutschland erzielte im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 67 Millionen Euro. Im Vorjahrsquartal hatte das Unternehmen aufgrund von Sonderaufwendungen im Zuge der Vodafone-Übernahme noch einen deutlichen Verlust in Höhe von 129 Millionen Euro ausweisen müssen. Die Investitionen in den Netzausbau betrugen inklusive des Sonderinvestitionsprogramms „Alpha“ zwischen Juli und September 176 Millionen Euro, was 35,2 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Ziel des Ausbaus ist die Aufrüstung aller Netze auf 862 MHz und den DOCSIS-3.0-Standard. Kabel als reine TV-Infrastruktur immer weniger attraktiv?

 
Bei den Zahlen der Abonnements zeigte sich im zweiten Quartal das gewohnte Bild. So kann Kabel Deutschland in den Bereichen Internet und Telefonie weiterhin starke Zuwächse verbuchen, verliert aber Abos für klassische TV-Kabelanschlüsse. Insgesamt konnte der Netzbetreiber ein Abowachstum von 14,6 Millionen im Vorjahresquartal auf 15,3 Millionen verbuchen. Allein in den Bereichen Internet, Telefon und Pay-TV kamen dabei 982 000 Neukunden hinzu. Die Gesamtzahl lag bei 7,1 Millionen Abonnements in diesen Bereichen.
 
Bei den Abos mit klassischem Kabelanschluss kam es im gleichen Zeitraum zu einem Rückgang um 230 000 auf 8,2 Millionen. Hier setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort, nach welchem die Kunden das Kabel als reine TV-Infrastruktur offenbar immer unattraktiver finden. Immer mehr Abonnenten nutzen das TV-Kabel jedoch zunehmend als allgemeine Infrastruktur für alle Netzdienste. Die aktuellen Investitionsprogramme zeigen, dass der Kabelnetzbetreiber genau diesen Trend für sich nutzen will.
 
Zum 30. September unterhielt Kabel Deutschland insgesamt 8,3 Millionen direkte Kundenbeziehungen. Die Zahl der Kunden, die indirekt über andere Netzbetreiber oder die Wohnungswirtschaft versorgt wurden, lag bei 7,6 Millionen. [ps]

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52 Kommentare im Forum
  1. Was dem Pay TV Bereich angeht, da vergrault Kabel Deutschland ja auch erfolgreich seine Kunden. Kein Wunder dass die Zahlen da rückläufig sind.
  2. Ich hatte auch bis vor einem Jahr KD Pay-TV. An sich nicht schlecht. Aber mir ging vor allem diese blöde Jugendschutz-PIN-Abfrage auf den Senkel. Ich bin alleine im Haushalt, und muß trotzdem den PIN andauernd eingeben, selbst spät Abends. Mir ist klar, das KD selbst nichts dafür kann, sondern die Sender werden dazu gesetzlich verpflichtet. Aber ab 20 Uhr sollte doch zumindest für FSK16-Programme die PIN-Abfrage nicht mehr gesendet werden müssen? Selbst nach 22 Uhr haben die Sender einen damit belästigt. TV-Zapping machte so absolut keinen Spaß! Der zweite Kündigungsgrund war dann, das die Sender wie TNT, Syfy, AXN usw. Monate lang, teilweise Jahre den gleichen Mist in Dauerschleife bringen.
  3. AW: Kabel Deutschland: Der klassische TV-Anschluss als Auslaufmodell Kabel Deutschland Geschäftsführer Cubero hat seine Seele und die seiner Kunden an Mobilfunker Vodafone verkauft. Da geht die Interessenslage hin. Die werden aber bald in Unterföhring und in Düsseldorf stark spüren, dass es ohne Fernsehen als Werbe- und Zugpferd nicht geht. Schnelles Internet allein reicht nicht.
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