Die Kabelnetzbetreiber Unitymedia und Kabel BW haben zwischen Januar und März gemeinsam rund 219 000 Abonnenten für ihre Angebote gewonnen. Der nach der Fusion gemeinsam ausgewiesene Umsatz kletterte um rund 10 Prozent auf 431 Millionen Euro. Unitymedia schrieb als Einzelunternehmen weiter rote Zahlen.
Gleichzeitig tätigten beide Unternehmen zusammen Investitionen in Höhe von rund 120 Millionen Euro, das entspricht 28 Prozent ihres Umsatzes, teilte der Mutterkonzern Liberty Global am Freitagmorgen mit und sprach von einem „rasanten Wachstumskurs“. Mit insgesamt 12,5 Millionen erreichbaren Haushalten in den Verbreitungsgebieten Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg sei man im Bereich TV-Abonnenten der zweitgrößte, nach Breitbandabonnenten aktuell sogar der größte Kabelnetzbetreiber in Deutschland.
Die 6,95 Millionen Kunden im Verbreitungsgebiet Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg abonnierten mehr als 10,6 Millionen Dienste. Dabei würden kombinierte Produkte für Internet, Telefonie und Digital TV immer beliebter, erklärte Unitymedia-CEO Lutz Schüler, der auch Geschätsführer des noch zu gründenden Gemeinschaftsunternehmens werden soll, bei Vorlage der Zahlen. Mehr als 24 Prozent aller Kunden abonnierten inzwischen ein Triple-Play-Paket, das entspreche einem Zuwachs von 4,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Auch in den einzelnen Produktsegmenten verzeichneten Unitymedia und Kabel BW deutliche Zuwächse. Gemeinsam gewannen die Unternehmen bei Breitband-Internet und Telefonie 113 500 bzw. 113 200 neue Abonnenten, was einer Steigerung von 14 Prozent bzw. 12 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Im Bereich Digital-TV kamen in den ersten drei Monaten des Jahres 83 700 Neukunden an Bord. Das Plus von 31 Prozent führt das Unternehmen auf die weiterhin hohe Nachfrage nach HD-Produkten, Digitalen Videorekordern (HD DVR) und digitalen TV-Paketen zurück.
Mit 97 Prozent der 12,5 Millionen erreichbaren Haushalte ist laut Angaben der beiden Provider annähernd die gesamte Netzstruktur rückkanalfähig mit dem Übertragungsstandard EuroDOCSIS 3.0 ausgebaut, der Downloadgeschwindigkeiten von mehr als 100 Mbit/s ermöglicht. „Mit unseren Investitionen in die Netze übererfüllen Unitymedia und Kabel BW in ihren Regionen schon heute die Breitbandziele der Bundesregierung für 2014“, erklärte Schüler.
Bei der Einzelbetrachtung konnte Unitymedia mit 4 537 700 Kunden und 1,46 gebuchten Paketen seine Werte aus dem Vorjahr (4 553 100/1,35) weitgehend stabil halten. Der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) kletterte um 11 Prozent von 15,75 auf 17,51 Euro. Unter dem Strich stand einem Umsatzplus von 10 Prozent auf 271 Millionen Euro allerdings ein Nettoverlust von 6 Millionen Euro gegenüber. Die aufgeschlüsselten Einzel-Quartalszahlen von Kabel BW lagen am Freitagvormittag zunächst noch nicht vor[ar]
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