Der Aktienkurs des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland ist am Freitag massiv unter Druck geraten. Auslöser war der Verkauf des FinanzinvestorsProvidence, der sich auf einen Schlag von der Hälfte seiner Anteile trennte.
Insgesamt wurden 20 Millionen Kabel-Deutschland-Aktien im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens bei institutionellen Investoren platziert, berichtete das „Handelsblatt“ am Mittag unter Berufung auf Börsenkreise. Der Platzierungspreis habe mit 38,00 Euro am unteren Ende der Spanne gelegen. Damit spülte die Transaktion knapp ein Jahr nach dem Börsengang rund 760 Millionen Euro in die Kassen des Investors.
Mitte Februar hatte das Papier seinen bisherigen Höchststand von 41 Euro verzeichnen können. Durch den Verkauf schrumpfte der Anteil der Providence-Tochter Cable Holding an Kabel Deutschland von 45 auf rund 22 Prozent. Bereits Ende September hatte sich Providence von weiteren 15 Millionen Kabel-Deutschland-Papieren getrennt, damals aber mit 27,50 Euro je Aktie einen deutlich niedrigeren Erlös erzielt. Unter dem Strich hat der Finanzinvestor beim Verkauf von KDG damit fast zwei Milliarden Euro eingespielt.
Analysten bezeichneten die Verkaufsaktivitäten gegenüber dem „Handelsblatt“ als logischen Schritt. Seit seinem Tief Mitte Januar habe der Kurs der KD-Aktie um fast 25 Prozent zugelegt. Ein kurzfristiger Verkauf von Cable Holding habe zuvor bereits als Gerücht auf dem Parkett kursiert. Die restlichen Anteile will Providence laut einem Bericht der „ARD Börse“ (Freitag) noch mindestens drei Monate lang halten.
Nach dem Bekanntwerden der jüngsten Verkaufsaktivitäten zählte der Titel von Kabel Deutschland am Freitag zu den größten Verlierern im MDax-Index der Frankfurter Börse und rutschte zwischenzeitlich um bis zu fünf Prozent auf einen Tiefststand von 37,65 Euro ab. Am Nachmittag erholte sich das Papier wieder leicht und notiert zur Stunde oberhalb der 38-Euro-Marke.
Zuletzt hatte das Unternehmen für die Anleger wenig erfreuliche Nachrichten bereitgehalten. Am 22. Februar vermeldete das Unternehmen für das dritte Quartal seines laufenden Geschäftsjahres aufgrund von Umschuldungen und Zinszahlungen ein Abrutschen in die Verlustzone (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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