Horizon – Stromfresser und ausbaufähige Bedienung

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Die Horizon-Box vereint im Unitymedia-Netz mehrere Komponenten in nur einem Gehäuse. Neben dem Router für Internet und Telefonie steckt in der Box auch ein Digitalreceiver, der sogar eine PVR-Funktion besitzt. Speziell der Empfang und die Darstellung von digitalen TV-Programmen wird die meisten Fernsehzuschauer interessieren.

Wie berichtet bietet der Kabelnetzbetreiber Unitymedia seit dem Spätsommer erstmalig in Deutschland die so genannte Horizon-Box an, die an Kunden in Nordrhein-Westfalen und Hessen derzeit ausgeliefert wird. Zu einem noch nicht definierten Zeitpunkt könnte die Region Baden-Württemberg hinzukommen, sollte das Kartellamt immer noch Grünes Licht zur Fusion von Unitymedia Kabel BW geben (DF berichtete). Da die Horizon-Box, wie in den Nachbarländern Niederlande und Schweiz, auch in Deutschland nicht unumstritten ist, beschäftigen wir uns etwas genauer mit dieser Set-Top-Box, die von Unitymedia als Innovation verkündet wurde. 
 
Beim linearen Fernsehen sollte die Box auftrumpfen können, schließlich wurde das Gerät von Unitymedia konzipiert, einem Kabelnetzprovider, der sich schon seit einiger Zeit mit der Verbreitung von Fernsehinhalten befasst. Zunächst also zu den TV-Kanälen: Mit Hilfe einer aufzurufenden Senderliste sollte dieser Punkt doch schnell abzuhaken sein. Doch falsch gedacht: Eine Kanalliste wie man sie von herkömmlichen Receivern kennt, ist im Horizon-Gerät nicht abrufbar. Beim EPG-Programmführer werden die Kanäle jedoch angezeigt. Leider sind nicht alle Kanäle aus dem EPG anwählbar. Ein Zappen ist somit von hieraus nicht auf jeden Programmplatz möglich. Daher muss wohl oder übel die unkomfortabelste aller Möglichkeiten genutzt werden und mittels der Kanalwahltasten zum Sender, Schritt für Schritt nach vorn navigiert werden, was sehr zeitraubend und unkomfortabel erscheint. Alternativ wäre noch möglich, im EPG-Modus die Kanalnummer zu erkennen, diese schnell notieren, raus aus dem Programmführer und mittels Ziffernblock direkt eingegeben. Das funktioniert zwar, komfortabel ist trotzdem anders. Es ist leider auch nur eine Favoritenliste möglich, ein Manko für die ganze Familie.
 
Doch zurück zu den Programmen: Auf den ersten Blick erscheinen die Umschaltzeiten flott. Ein Trugschluss. Dank des sechsfach Tuners puffert die Horizon-Box nämlich die Folgesender wodurch dem Nutzer die Umschaltgeschwindigkeit zunächst zügig erscheint. Wählt man aber direkt die jeweilige Kanalnummer an, so wird schlagartig deutlich, dass die vermeintliche Wunderwaffe keinesfalls ein D-Zug, sondern eher einem Bummelzug ist. Bis zu 3,6 Sekunden werden in diesem Modus für den Kanalwechsel benötigt. Zum Vergleich: Moderne Linuxboxen brauchen maximal 1,5 Sekunden für den Senderwechsel.

Im Alltagsbetrieb der Set-Top-Box kommt es auf die Fernbedienung an. Der Signalgeber ist doppelseitig belegt und beheimatet neben den gewohnten Funktionstasten auf der Rückseite eine „Qwertz-Tastatur“. Damit sollen Multimediafunktionen oder die Suche optimal genutzt werden können. Die Vorderseite ist von der Tastenaufteilung weitgehend funktional aufgestellt. Unschön sind nur die Taster „Menü“ und „Back“ angeordnet, die zudem schlecht erkennbar sind, da sie ober- und unterhalb des Steuerkreuzes aufgebracht sind. Weiterhin ist Unitymedia beim Signalgeber keineswegs konsequent: Während „Aufnahmen“ zweifelsfrei ein deutsches Wort ist, finden wir „Back“ und „Help“ im Englischen vor. Vermisst wird zudem eine Tastenbeleuchtung.
 
Abschließend zum Stromverbrauch im täglichen Betrieb: Bis zu 45 Watt werden während des TV-Betriebs verbraucht. Das ist deutlich höher als bei herkömmlichen Digitalreceivern, liegt aber wohl an der zusätzlichen Routerhardware. Diese Hardware nutzt der Kunde vielleicht aber gar nicht, bezahlt sie im Stromverbrauch bei Unitymedia dennoch. Horizon ist somit ein Stromfresser. Schaltet man die Box aus, dauert es erst eine ganze Weile bis der passive Standbybetrieb erreicht wird. Während des Datenaustauschs, der in den ersten Minuten wahrscheinlich erfolgt, ist ein Stromverbrauch von 35 Watt zu messen. Im passiven Standby kann das Gerät wieder überzeugen. 0,7 Watt werden im Deep Standby verbraucht, wenn tatsächlich alle Komponenten der Horizon-Box auch ausgeschaltet sind.
 
 
DF informiert die Leser in einer Serie über die neuen Funktionen der Horizon Box in einfachen Praxis-Tests. Dabei müssen sich die Erfahrungen mit denen anderer Benutzer nicht zwingend decken, erleichtern aber das Verständnis für diese neuartige Set-Top-Box, die herkömmliches Fernsehen mit Unitymedia-Videothek und weiteren Diensten verknüpfen soll.
 
Teil 1: Horizon – „BITTE WARTEN…“
Teil 2: Es gibt Horizon-Geräte, die funktionieren
Teil 3: Horizon – Eine neue Videothek? 
Teil 4: Horizon – Abendliches Zapping
Teil 5: Horizon – Erster Blick auf Video on Demand
Teil 6: Horizon – Diese Videos gibt es doch!
Teil 7: Horizon – Wo bitte geht’s zu meinem Fernsehsender?


 
Zur Homepage von Unitymedia [th]

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66 Kommentare im Forum
  1. AW: Horizon - Stromfresser und ausbaufähige Bedienung Abschließend zum Stromverbrauch im täglichen Betrieb: Bis zu 45 Watt werden während des TV-Betriebs verbraucht. Das ist deutlich höher als bei herkömmlichen Digitalreceivern, liegt aber wohl an der zusätzlichen Routerhardware. Diese Hardware nutzt der Kunde vielleicht aber gar nicht, bezahlt sie im Stromverbrauch bei Unitymedia dennoch. Horizon ist somit ein Stromfresser." Unfassbar, ein solch hoher Verbrauch heutzutage! Und dass da auch ein Modem drin steckt, entschuldigt das auch nicht. Denn eine normale FritzBox verbraucht um die 6 Watt. Dann rechne noch mal 12 Watt für nen normalen Receiver dazu und man wäre bei 18 Watt und nicht bei 45 Watt wie die Horizon-Box!
  2. AW: Horizon - Stromfresser und ausbaufähige Bedienung Uhhh 45 Watt... Jetzt müssen wohl extra für diese Boxen neue Kraftwerke gebaut werden. Meine Güte, dann verbraucht das Ding eben soviel...
  3. AW: Horizon - Stromfresser und ausbaufähige Bedienung Die haben nichts aus den Erfahrungen in der Schweiz gelernt. Einfach propritärer Schrott.
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