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Leipzig – Kabel Deutschland konnte sich noch immer nicht mit ARD und ZDF über die Einspeisung der öffentlich-rechtlichen HDTV Programme einigen. Jetzt schaltet sich die Politik ein.
Die Kabelnetzbetreiber hätten sich mit der Übernahme des Kabelnetzes auch „zur Rundfunkfreiheit und flächendeckenden Versorgung verpflichtet“, stellt Malte Spitz, Mitglied des Bundesvorstandes von Bündnis 90 / Die Grünen fest.
„Diese Vereinbarung sehe ich in Gefahr, wenn über das Senderportfolio Firmenpolitik betrieben wird“, kritisiert Spitz nun das Verhalten von Kabel Deutschland. Die KDG schweigt sich indessen über die Verhandlungen mit ARD und ZDF aus, eine aktuelle Presseanfrage von DIGITAL FERNSEHEN dazu blieb unbeantwortet. Noch vor kurzem verwies die Pressestelle lapidar auf Aussagen des Unternehmens (DF berichtete), in denen Kabel Deutschland den Standpunkt der Sender als „scheinheilig“ bezeichnete.
Kabel Deutschland speist in HDTV bislang lediglich Programme von Sky ein. Bis zum Sommer war Kabel Deutschland sogar noch der Meinung, dass HDTV für ihre Kunden nicht von großem Interesse sei: „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Nachfrage unserer Kundschaft nach HDTV-Angeboten sehr gering und HDTV auch kein entscheidendes Argument für die Wahl einer TV-Infrastruktur ist“, hieß es damals von den PR-Strategen des Kabelnetzbetreibers.
Malte Spitz bezeichnet im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN das Verhalten von Kabel Deutschland Kunden als „politisch bedenklich“. Dieses Vorgehen würde die „Stellung des Kabelfernsehens“ schwächen, so Spitz. [fp]
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