Der MDR und der WDR werden von Kabel Deutschland in Hamburg und in Schleswig-Holstein nicht mehr verbreitet. Das entschied die zuständige Medienanstalt MA HSH in Abstimmung mit der ARD.
Die MA HSH hat die Kanalbelegung im analogen Kabel von Kabel Deutschland (KD) neu geordnet. Wie die Medienanstalt am Montag mitteilte, erfolgt die technische Umsetzung in Hamburg und Schleswig-Holstein schrittweise bis November 2010. Laut MA HSH wurde die Neuordnung insbesondere aufgrund der Umsetzung der Sicherheitsfunk-Schutzverordnung (SchuTSEV) erforderlich. Diese schreibt allen Kabelnetzbetreibern vor, die analoge Nutzung der Kanäle S04 und S05 im Laufe dieses Jahres bundesweit zu beenden. Die SchuTSEV dient unter anderem dem Schutz des Flugsicherungsfunks. Hinzu kommt die Sendezeitausweitung des vorrangig einzuspeisenden Programms Arte auf 24 Stunden.
In Abstimmung mit der ARD wird eines der öffentlich-rechtlichen landesfremden dritten Programme BR, MDR und WDR künftig nicht mehr eingespeist. Die ARD hat festgelegt, dass es sich in Hamburg dabei um das Programm des MDR, in Schleswig-Holstein um das Programm des WDR handelt. Die Programme RTL und Sat 1 werden in Schleswig-Holstein in der Regel auf einen anderen Platz verlegt, da sie bisher größtenteils in die Kanäle S04 und S05 eingespeist wurden. Aufgrund seiner DVB-T-Zuweisung wird das Programm Das Vierte in beiden Ländern 24 Stunden eingespeist. Auch das Programm Nickelodeon wird in beiden Ländern 24 Stunden verbreitet. Das Programm Tele 5 wird in Hamburg 24 Stunden verbreitet. Das Programm Bibel TV ist neu zeitpartagiert in beiden Ländern zu empfangen, je nach Kabelanlage im Kanal der Programme Kika oder Eurosport in deren sendefreien Zeit. Das Programm 9 Live ist in einigen Regionen beider Länder nicht mehr beziehungsweise nur noch teilweise und in den Nachtstunden empfangbar, hier handelt es sich um eine zeitpartagierte Kanalnutzung mit dem Programm Eurosport.
Die Kanalbelegung wurde im Rahmen der rechtlichen und technischen Möglichkeiten für beide Länder harmonisiert. Jedoch gibt es aufgrund der Berücksichtigung regional unterschiedlich empfangbarer Programme, wie zum Beispiel der beiden dänischen Programme DR1 und TV2 (Schleswig-Holstein), des Offenen Kanals (Schleswig-Holstein) sowie Tide TV (Hamburg), und der unterschiedlichen Ausbaustände der Kabelanlagen keine homogene Kanalbelegung in Hamburg und Schleswig-Holstein. Aus Gründen der Kontinuität und im Interesse der Veranstalter und der Kabelkunden wurde zudem eine Verlegung von Programmen soweit möglich vermieden. Bereits bestehende und bewährte zeitpartagierte Kanalnutzungen wurden nach Möglichkeit erhalten, um möglichst vielen Anbietern eine Einspeisung in die Kabelanlagen von KD zu ermöglichen.
Die Kanalumbelegungen sind je nach Wohnort unterschiedlich und erfolgen zu verschiedenen Terminen. Zum Download liegen insgesamt acht Listen auf der Seite der MA HSH unter www.ma-hsh.de/fernsehen-radio vor. Dort gibt es eine detaillierte Darstellung der bisherigen gegenüber der künftigen analogen Kanalbelegung für Hamburg und sieben Regionen in Schleswig-Holstein, die jeweils von einem zentralen Einspeisepunkt versorgt werden.
Auch der Kabelnetzbetreiber hat für die Umbelegung eine Seite im Internet eingerichtet. Unterwww.kabeldeutschland.de/kanalumbelegung können Kabelkunden für ihre Adresse unterdem eigens hierfür eingerichteten Link rund eine Woche vor Beginn der technischen Realisierung die Umblegung im Internetabfragen. Schon am Montag hatte der Kabelnetzbetreiber Anderungen in Rheinland-Pfalz angekündigt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
[mw]
Bildquelle:
- Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com