Grundig Sat Systems baut seine Produktpalette für IP-basierte Fernsehlösungen aus und präsentiert darüber hinaus eine neue Komplettlösung zur optischen Datenübertragung per Glasfaser.
Mit den Produkten der hauseigenen Multi-Digital-Plattform sei bereits der Grundstein für internetbasierte TV-Anwendungen gelegt worden, teilte Grundig Sat Systems am Dienstag mit. Hard- und Software für IP-basierte Kopfstationen stünden bereits für viele Einsatzbereiche zur Verfügung. In der nächsten Ausbaustufe führt das Unternehmen jetzt eine Kassette ein, die Software-Applikationen für den Ausbau von IPTV-Plattformen bereitstellt.
Die zentrale Hardware dient dabei als Server und kann mit unterschiedlichen Software-Applikationen bestückt werden. Kernbestandteil ist die neue GSS.Middleware für die zentrale Verwaltung angeschlossener IP-Set-Top-Boxen (IP-STB). Mit einer grafischen Benutzerschnittstelle können beispielsweise Senderlisten oder Video-on-Demand-Dienste konfiguriert sowie die Verwaltung der Receiver vorgenommen und EPG-Informationen eingespeist werden.
Der Server kann zwei Festplatten aufnehmen. Mit Hilfe der Streaming-Funktion können aufgezeichnete Streams zu ausgewählten Zeiten abgespielt werden. Ein umfangreicher Terminplaner ermöglicht je nach Funktion des Streams (SD oder HD) eine vollautomatische Wiedergabe. Damit lässt sich die Kassette ideal bei Kabelkopfstationen einsetzen, da die meisten Infokanäle als digitale Quelle zur Verfügung stehen. Der IP-Stream kann mit der Multi-Digital-Plattform in eigene DVB-C- oder DVB-T Kanäle moduliert, bzw. dazu gemultiplext werden.
Ein optionaler Messadapter für die Kassette ermöglicht die Fernwartung für die Programme der Kopfstelle. So lassen sich alle relevanten Daten eines analogen oder digitalen Programms darstellen. Je nach Verbindungsart kann zusätzlich das Programm am Überwachungsort angeschaut werden. zur Qualitätsanalyse lassen sich Programmmitschnitte aufzeichnen und fernübertragen. Signalfehler können so ohne direkten Zugriff vor Ort analysieren.
Künftig stehen außerdem die gesamten Vorteile der optischen Übertragungstechnik auch in Verbindung mit Kopfstellen von GSS offen. Eine Kopfstation kann auf Glasfaser-Basis künftig nicht mehr nur ein paar zigtausend Teilnehmer versorgen, es können auch hunderttausende sein. Selbstverständlich sind solche Netze auch voll rückkanalfähig, d. h. die Teilnehmer können auch Telefon- und Internetdienste nutzen.
Die Kopfstation, die alle Signalformen QAM, COFDM, PAL oder FM bereitstellen kann, bleibt unverändert, gleichgültig, ob ein optisches oder Koax-Netz zur Verteilung angeschlossen ist. An ihrem Ausgang übernimmt ein optischer Wandler die Signal-Umwandlung und die Modulation eines Lichtträgers. Die Übertragung erfolgt auf einer Wellenlänge von 1310 nm. Ein optischer Verstärker übernimmt ein erstes Splitting des Lichtsignals, das dann über eine kurze Entfernung beispielsweise auf mehrere Häuser verteilt wird. Dort sorgt ein Opto-Koaxial-Wandler für die weitere Verteilung auf die angeschlossenen Teilnehmer.
Für den Rückkanal durchlaufen die vom Teilnehmer kommenden Signale eine ähnliche Prozedur wie die Hinweg-Signale. Der rückwegtaugliche Opto-Koax-Wandler gibt den Lichtträger an einen Rückweg-Verstärker weiter, von dem aus die gleiche Distanz wie auf dem Hinweg überbrückt wird. Das CMTS (Cable Modem Termination System) sorgt dafür, dass die Hochgeschwindigkeits-Daten- und die Telefondienste innerhalb des Gesamtsystems organisiert und bereitgestellt werden.
Grundig Sat System bietet dabei die komplette Signalkette vom optischen Wandler über optischen Verstärker, optischen Verteiler bis hin zum optischen Empfänger sowie Opto-Koax-Wandler an. Das hauseigene Technikteam stehe auch hier wie gewohnt für die komplette Planung eines Projektes mit optischer Übertragung zur Verfügung, hieß es. Der Vermarktungsstart ist für den 1. Juli vorgesehen. [ar]
Bildquelle:
- Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com