50 000 Kunden des Netzbetreibers Kabel Deutschland im Großraum Lübeck können aufatmen: Der Ausfall von Fernsehen, Telefonie und Internet durch ein bei Bauarbeiten gekapptes Kabel ist behoben.
Die Störung war am Dienstagmittag gegen 11.50 Uhr aufgetreten, als bei Tiefbauarbeiten nahe dem Kaufhof auf Marli ein drei bis vier Meter unter der Straßendecke verlegtes Glasfaserkabel zerstört wurde (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Der Netzbetreiber sprach von einem „technischen Super-GAU“ und konnte die Dauer der notwendigen Reparaturarbeiten zunächst nicht genauer beziffern.
Gegen 3.45 Uhr am Mittwochmorgen hatten die betroffenen Kabelkunden laut einem Bericht der „Lübecker Nachrichten“ (Donnerstagausgabe) wieder Empfang. In den ebenfalls betroffenen Ortschaften Bad Schwartau und Stockelsdorf sei die Störung sogar schon am Dienstagabend ab 22.30 Uhr beziehungsweise 23.45 Uhr behoben gewesen, hieß es unter Berufung auf eine Sprecherin des Unternehmens.
Man habe alles versucht, um den Schaden durch Verlegung einer oberirdischen Ersatzleitung schnellstmöglich zu beheben, versicherte KDG. Wenn bei Bauarbeiten ein so wichtiges Glasfaserkabel gekappt werde, könne ein Anbieter aber nur reagieren und Schadensbegrenzung betreiben, warb das Unternehmen um Verständnis.
Ein Polizeisprecher bestätigte dem Blatt, dass sich die Menschen aufgrund des Ausfalls auch an die Notrufnummer 110 gewendet hätten „Es ist schon unglaublich, dass Leute bei uns anrufen und sich beschweren, dass der Fernseher nicht funktioniert“, wurde der Beamte zitiert. Es habe etliche Anrufe gegeben, welche die Leitungen für ernsthafte Hilferufe blockiert hätten. Die Kolegen hätten „wirklich anderes zu tun“.
Zu Schadenersatzforderungen äußerte Kabel Deutschland, es handele sich um immaterielle Schäden. Dabei müsse im Einzelfall geprüft werden. Da man kein Firmen- sondern ein Privatkundenprodukt anbiete, was auch in den AGBs verankert sei, bestünden diesbezüglich keine Ansprüche. Für Aussagen von Hotline-Mitarbeitern, die Kunden mit dem Satz „Sie können froh sein, wenn Sie Weihnachten wieder Empfang haben“ konfrontierten, bat die Sprecherin gegenüber den „Lübecker Nachrichten“ um Entschuldigung. [ar]
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