Geplante Kabel-Deutschland-Ausspeisungen: ZAK hat keine Bedenken

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Die ZAK sieht keinen regulatorischen Handlungsbedarf bezüglich der Pläne von Kabel Deutschland, regionalisierte Dritte Programme in Zukunft nicht mehr Überregional zu verbreiten. Der Kabelnetzbetreiber selbst bestätigte gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de, dass entsprechende Ausspeisungen demnächst beginnen werden.

Die Anfang Januar 2013 von Kabel Deutschland angekündigte Ausspeisung von regionalen Varianten der Dritten Programme der ARD soll in naher Zukunft beginnen. Dies bestätigte Unternehmenssprecher Maurice Böhler auf Nachfrage der Redaktion. Die Umsetzung der bereits am 7. Januar angekündigten Maßnahmen habe sich verzögert, weil der Kabelnetzbetreiber zunächst das Feedback der zuständigen Landesmedienanstalten abwarten wollte. Ob eine entsprechende Rückmeldung zum jetzigen Zeitpunkt bereits von allen Landesmedienanstalten vorliegt, konnte der Sprecher jedoch nicht bestätigen.

Wie DIGITALFERNSEHEN.de allerdings zwischenzeitlich in Erfahrung bringen konnte, hat die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK), die am Dienstag tagte, aus ihrer Sicht keinen regulativen Handlungsbedarf bezüglich der Pläne der KDG feststellen können. Damit dürfte der Weg für Kabel Deutschland frei sein, regionalisierte Dritte Programme in Zukunft nur noch in den jeweiligen Regionen und nicht mehr flächendeckend einzuspeisen.
 
Wie Maurice Böhler bestätigte, werde sich die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen allerdings in jedem Fall über mehrere Wochen hinziehen, da diese schrittweise in den einzelnen Kabelnetzen erfolgen werde. Über eine genaue Roadmap, welche Netze zu welchem Zeitpunkt von den Umstellungen betroffen sein werden, konnte der Sprecher allerdings keine Auskunft erteilen.
 
Anhand des Beispiels Hamburg versicherte er allerdings noch einmal, dass durch die Ausspeisungen für die Zuschauer in den einzelnen Regionen lediglich die 30-minütigen Regionalfenster aus anderen Regionen wegfallen werden, ansonsten aber alle Dritten Programme verfügbar bleiben. So würden die Hamburger Kunden neben dem NDR (Variante Hamburg) weiterhin den BR (Variante Süd), HR (nur eine Variante), MDR (Variante Sachsen-Anhalt), RBB (Variante Berlin), SR (nur eine Variante), SWR (Variante Rheinland-Pfalz) und WDR (Variante Köln) in digitaler Qualität empfangen.
 
Hintergrund für die Ausspeisungen von regionalen Varianten der Dritten Programme ist der aktuelle Streit von Kabel Deutschland mit den öffentlich-rechtlichen TV-Anbietern ARD und ZDF um die Zahlung von Einspeiseentgelten für die Verbreitung ihrer Programme in den Netzen des Kabelanbieters. Beide Rundfunkveranstalter weigern sich weiterhin Geld für die Einspeisung ihrer Sender an Kabel Deutschland zu zahlen. Die KDG hatte deshalb angekündigt, die Leistungen für ARD und ZDF zu kürzen und zukünftig nur noch jene Programme einzuspeisen, die durch den Rundfunkstaatsvertrag gesetzlich vorgeschrieben sind. [ps]

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285 Kommentare im Forum
  1. AW: Geplante Kabel-Deutschland-Ausspeisungen: ZAK hat keine Bedenken Das ist doch der Unternehmenssprecher von Kabel BW (bzw. UnitymediaKabelBW) und nicht don Kabel Deutschland...
  2. AW: Geplante Kabel-Deutschland-Ausspeisungen: ZAK hat keine Bedenken @Radiohörer: was natürlich alles nur für KDG und UMKBW gilt und sonst für keinen anderen Kabelnetzbetreiber KDG hat heute übrigens mit der Plattformanpassung begonnen in einigen Netzen, zB Ansbach.
  3. AW: Geplante Kabel-Deutschland-Ausspeisungen: ZAK hat keine Bedenken Für den monatlichen Obulus würde ich als Kabelkunde erwarten, dass man mir sämtliche ÖR Programme "bereitstellt"! Wenn Dir die Formulierung besser gefällt! Bitte!
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