Lauchhammer – Die Finanzinvestoren würden den deutschen TV-Kabelmarkt in Verruf bringen. Um diese Entwicklung zu stoppen, fordert der Fachverband für Rundfunk- und Kabelanlagen (FRK) die „Rückkehr zu einer seriösen Finanzierungen und Stärkung der unabhängigen Kabelnetzbetreiber“.
Heinz-Peter Laonte, der Sprecher des mittelständischen Kabelverbands, wirft den drei großen Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW, die von Finanzinvestoren gehalten werden, Misswirtschaft vor und prophezeit schwerwiegende Auswirkungen der Kreditmarktkrise für die Kabelunternehmen.
Diese Negativmeldungen hätten eine verheerende Wirkung für die gesamte Branche. So rechnet der FRK vor, dass die drei Kabelkonzerne insgesamt 7,5 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten aufzuweisen hätten, was eine Schuldenlast von 1 150 Euro pro Direktkunde bedeutet.
So forderte Labonte die deutschen Banken auf, lieber in die mittelständischen Kabelnetzbetreiber zu investieren, die verlässlich und transparent wirtschaften würden sowie Marktkenntnis und Kundennnähe aufweisen könnten. „Staatlich abgesicherte Mittelstandsbanken sollten sich um den Mittelstand in Deutschland kümmern und nicht um Kreditderivate, die selbst Ratingagenturen falsch einschätzen“, kritisierte Labonte die deutschen Banken.
Vor allem pries er die hohe Anzahl von internetfähigen Kabelnetzen an, die im FRK vertretenen sind. Die bei rund 8 000 bis 10 000 mittelständischen Firmen direkt angeschlossenen über 16 Millionen Kabel-TV-Haushalte seien maximal mit zwei- bis vierfachem EBITDA verschuldet und deshalb in der Lage, auch Geschäftskunden zu versorgen. [lf]
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