Lauchhammer – Der Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen hat die Unternehmensstrategie von Kabel Deutschland scharf kritisiert. Das Unternehmen verunsichere seine Kunden und verpasse Marktchancen.
„Die Taktiererei der derzeitigen Besitzer von Kabel Deutschland (KDG) verunsichert nicht nur die Kunden der KDG. Darüber hinaus wird die KDG weitere Kundenhaushalte verlieren“, sagte der geschäftsführende stellvertretende Vorsitzende des Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK), Heinz-Peter Labonte.
Zusätzlich verpasse die KDG durch einen klaren Strategiewechsel mit neuem Besitzer die Chance auf Zusammenarbeit mit den unabhängigen mittelständischen Kabelnetzbetreibern. Das führe letztlich dazu, dass das Unternehmen einen zusätzlichen EBITDA von 135 Millionen Euro verfehlen werde.
Labonte sagte, die KDG habe seit 2003 rund 3,5 Millionen Haushalte als Kunden verloren, weil das Unternehmen nicht mit den mittelständischen Kabelanbietern zusammenarbeite. Durch einen Strategiewechsel, der eine Zusammenarbeit mit den mittelständischen Firmen beinhalte, könne die KDG zusätzlich zehn Millionen Haushalte und einen zusätzlichen Umsatz von „mindestens 180 Millionen Euro pro Jahr“ erwirtschaften.
„Selbst bei einer Umsatzbeteiligung von 25 Prozent bedeutet dies einen zusätzlichen Rohertrag (EBITDA) von 135 Millionen Euro jährlich oder einen zusätzlichen Unternehmenswert von 1,08 Milliarden Euro für die KDG.“ Durch den geplanten Börsengang des Kabelnetzbetreibers seien die unabhängigen Kabelnetzanbieter darauf angewiesen, Kooperationen mit den Telekommunikationskonzernen zu suchen. [mw]
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