Das Ende des analogen Kabelfernsehens zeichnet sich früher ab als gedacht. Der Branchenverband ANGA fordert eine rasche gesetzliche Regelung zum Ausstieg. Bereits jetzt schauen fast alle deutschen Kabel-Haushalte digital fern.
Die Nutzung digitaler Angebote im Kabelfernsehen ist erneut deutlich gestiegen: Nach dem heute veröffentlichten Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten liegt die digitale TV-Nutzung im Kabel jetzt bei 88,6 Prozent, das sind 6,5 Prozentpunkte mehr als 2016.
ANGA-Präsident Thomas Braun kommentiert das positive Ergebnis: „Mit der weiter gestiegenen digitalen TV-Nutzung und der bereits erfolgten Umstellung in drei Bundesländern wird der Ausstieg aus der analogen TV-Übertragung ab Ende 2018 nun greifbar.“
Um Rechtssicherheit für Netzbetreiber und Kunden zu schaffen, fordert die ANGA eine gesetzliche Regelung zur Flankierung der analogen TV-Abschaltung bis spätestens Ende 2019. In einigen wenigen Bundesländern bestehen bereits gesetzliche Regelungen, die ein Ende der analogen Rundfunkübertragung im Kabel zum Jahresende 2018 vorschreiben.
Der Branchenverband deutscher Kabelnetzbetreiber setzt sich außerdem für eine einheitliche Kommunikation und eine Kooperation mit der Wohnungswirtschaft ein, um einen möglichst reibungslosen Umstieg für die noch verbleibenden Nutzer des analogen Fernsehens sicherzustellen.
Eine Abschaltung der analogen TV-Übertragung könnte Kapazitäten für noch schnelleres Internet mit Gigabit-Bandbreiten schaffen. Außerdem würde dadurch die Möglichkeit geschaffen, dass die Unternehmen ihren 17,5 Mio. Kunden eine noch größere Vielfalt an TV-Inhalten in HD und UHD für die lineare und nichtlineare Nutzung anbieten könnten. [bey]
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