
Hamm – Wie weit deutsche Wohnzimmer für Dienstleistungen wie HDTV, Video on Demand, Triple Play gerüstet sind, entscheidet sich schon vor der Haustür.
„Die alten, meist auf Kupferadern basierenden Leitungsnetze werden bei den Anforderungen von morgen an ihre Leistungsgrenzen stoßen“, berichtet die regionale Netzbetreiberin Heli Net Telekommunikation GmbH & Co. KG. Laut Anbieter gilt dies nicht nur für zersiedelte Gebiete mit langen Leitungswegen und zum Beispiel größere Hausgemeinschaften, die gleichzeitig auf einen einzigen Anschluss zugreifen.
„Wir werden in den kommenden Jahren eine regelrechte Datenexplosion erleben, und da spielen die alten Netze nicht mit“, sagt Thomas Wald, Geschäftsführer des regionalen westfälischen Netzbetreibers Heli Net. „Ohne eine neue Infrastruktur wird den meisten Bürgern die digitale Vielfalt der Zukunft versagt bleiben“, so Wald.
Die Heli Net habe sich deshalb unter dem Titel „City2020“ für den Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes entschieden, das direkt bis in die Häuser und Wohnungen der Endnutzer reichen soll. Über die physisch unbegrenzte Glasfaser speist die Heli Net ein vollumfassendes Digital-TV-Spektrum ein und bietet über denselben Anschluss „IP-basierte Telefonie und Internet mit garantierten Spitzenbandbreiten“ an.
„Gleichzeitig kann das Hochleistungsnetz auch von anderen Anbietern genutzt werden, wenn die Kunden das wünschen“, so die Netzbetreiberin. Damit habe die vergleichsweise kleine Netzbetreiberin Heli Net „einen Weg eingeschlagen, der Schule machen dürfte“, sagt das Unternehmen über seine Strategie.
„Denn ein Blick in europäische Großstädte wie London und Amsterdam oder nach Schweden zeigt, wie eng der großflächige Ausbau moderner Glasfasernetze mit multimedialen Home-Anwendungen zusammenhängt“, begründet die Heli Net ihr Konzept.
So würden die hohen und stabilen Bandbreiten in Schweden schon heute Nutzungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die telemetrische Überwachung chronisch kranker Patienten erlauben. Ganz gleich, wie künftige Anwendungen aussehen mögen, argumentiert Heli Net, mit der Glasfaser-Infrastruktur sei schon heute der Grundstein für solche Entwicklungen gelegt. Denn das optische Leitmedium biete unbegrenzte Datenübertragungskapazitäten.
Auch andere Anbieter würden bald nachziehen müssen, vermutet Wald: „Das alte Netz ist eine Sackgasse. Und darauf müssen wir schnell reagieren, sonst verlieren wir den Anschluss.“[ar]
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