
Luxemburg – Um Kabelkunden für eine Nutzung der digitalen Angebote zu begeistern, reicht die gegenüber dem analogen Angebot breitere digitale Programmvielfalt offensichtlich nicht aus.
So hat auch der „Deutsche Kabelverband“ festgestellt, dass es weiterer Anreize bedarf, um den Zuschauer für einen Umstieg von analogen auf digitales Fernsehen zu gewinnen. Dies war ein Ergebnis des dritten „Leadership Summit“ in Luxemburg, auf dem in der vergangenen Woche Vertreter der europäischen Kabelnetzbetreiber mit Politikern und Wirtschaftsexperten diskutiert haben.
Demnach sei die aktive Vermarktung von digitalen Videorekordern ein solcher Anreiz für die Digitalisierung. Als Vorbild gelten die in der Schweiz gemachten Erfahrungen, wo mittlerweile zirka 50 Prozent aller neuen Digitalkunden einen digitalen Videorekorder bestellen. Auch das hochauflösende Fernsehen HDTV wurde als Digitalisierungsförderer ausgemacht. Der Trend zu immer größeren „HD ready“-Geräten stärkt automatisch die Nachfrage nach hochauflösenden Fernsehsignalen.
Als ein weiterer Antrieb für die Digitalisierung gilt auch das Abruffernsehen (Video on Demand). Dabei setzen die Kabelnetzbetreiber sowohl auf frei empfangbare als auch auf kostenpflichtige Zusatzangebote. Dies erfordere jedoch die flächendeckende Modernisierung auf interaktive Kabelnetze.
Derzeit sind die im Deutschen Kabelverband vertretenen drei großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW noch mitten in der Umrüstung ihrer Netze. In den letzten drei Jahren wurden bereits Investitionen von über einer Milliarde Euro für die Erweiterung des Kabels ausgegeben. Ziel ist es, mehr Kunden von digitalem Fernsehen, schnellem Internet und Telefon aus einer Hand zu überzeugen. [ar]
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